«Interview mit einem Vampir»-Autorin Anne Rice ist tot
Die US-amerikanische Schriftstellerin starb im Alter von 80 Jahren
Die US-amerikanische Schriftstellerin Anne Rice, Autorin des Romans «Interview mit einem Vampir», ist tot. Sie starb am Samstag im Alter von 80 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Dass ihr berühmtestes Werk als schwule Allegorie gedeutet wird, habe sie «stolz» gemacht, sagte Rice 2016.
Anne Rice galt als «Königin des Schauerromans». Ihre Vampir- und Hexengeschichten verkauften sich weltweit millionenfach, «Interview mit einem Vampir» wurde erfolgreich verfilmt. «Sie verliess uns fast genau 19 Jahre nach dem Tod meines Vaters, ihres Mannes Stan», schrieb Sohn Christopher, der ebenfalls Autor ist. Seine Mutter habe ihn immer bedingungslos unterstützt und ihn gelehrt, seine Träume zu verwirklichen.
Stolz auf «schwule Allegorie» Christopher lebt offen schwul und auch seine Mutter sagte 2016 in einem Interview mit Daily Beast: «Ich fühle mich, als wäre ich homosexuell.» Sie habe nämlich die Liebe stets als etwas angesehen, das über das Geschlecht hinausgehe. Dass ihr berühmtestes Werk als schwule Allegorie gedeutet wird, habe sie «stolz» gemacht, sagte Rice weiter.
Die Hollywood-Verfilmung von «Interview mit einem Vampir» (1994) mit Tom Cruise und Brad Pitt machte Rice weltberühmt. Das barocke Gruselstück voller homoerotischer Andeutungen führt in die okkulte Welt ihrer Heimatstadt New Orleans ein. 2005 kehrte Rice, deren Bücher Millionenauflagen erreichten, New Orleans den Rücken, um näher bei ihrem Sohn in Kalifornien zu sein.
Abkehr von der Religion Ihren späteren Mann, den Dichter und Maler Stan Rice, hatte sie schon in der Schule kennengelernt. Gemeinsam zogen sie nach San Francisco und bekamen eine Tochter, die wenige Jahre später an Leukämie starb. In «Interview mit einem Vampir» setzte Rice ihr ein Denkmal als kleiner blonder Vampir. «Ich wusste es damals nicht, aber das Buch handelte nur von meiner Tochter, dem Verlust und davon, dass man weiterleben muss, auch wenn der Glaube zerschmettert ist», sagte sie.
Ein ganzer Vampir-Zyklus entstand und verkaufte sich weltweit millionenfach. Es folgen Hexen-Sagen und Bücher über Mumien, Teufel und Engel. Ende der 90er Jahre beschloss Rice überraschend, zum katholischen Glauben zurückzukehren, und liess sich nachträglich kirchlich trauen. 2002 starb ihr Mann, Rice selbst bekam gesundheitliche Probleme. Zur Überraschung ihrer Fans kündigte sie daraufhin an, nur noch im christlichen Glauben zu schreiben. Sie legte mehrere Bände über Jesus Christus vor, die sich mittelmässig verkauften. 2011 folgte dann die erneute Abkehr von der Religion.
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
People
Bette Midler singt Schmählied gegen Donald Trump
Die Schwulen-Ikone Bette Midler hatte sich vier Jahre lang an Donald Trump abgearbeitet – und nach dem Ende seiner ersten Amtszeit voller Freude gezeigt. Nun hat sie in einer Talkshow nachgelegt.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Musik
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News
USA
Sieg für US-Bibliothekarin: Sie weigerte sich, LGBTIQ-Titel zu entfernen
Terri Lesley stellte sich gegen die Anordnungen in ihrem Bezirk, flog raus und klagte.
Von Newsdesk Staff
Bildung
News
Buch