Homofeindlicher Ex-Präsident: 27 Jahre Haft für Jair Bolsonaro
Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro wird für schuldig erklärt – und muss Jahrzehnte hinter Gitter. Damit ist er der erste Ex-Präsident des Landes, der wegen eines Umsturzversuches verurteilt wurde.
Von Philipp Znidar, dpa
Brasiliens früherer Präsident Jair Bolsonaro ist wegen eines versuchten Staatsstreichs zu mehr als 27 Jahren Haftstrafe verurteilt worden. Die Mehrheit der fünfköpfigen Kammer des Obersten Bundesgerichts sprach den 70-Jährigen schuldig, wie die TV-Live-Übertragung am Donnerstag (Ortszeit) zeigte. Damit ist Bolsonaro der erste Ex-Präsident Brasiliens, der wegen eines Umsturzversuchs verurteilt wurde.
Der selbsterklärte Homohasser war nicht persönlich auf der Anklagebank erschienen. Seit Anfang August befindet er sich wegen Verstössen gegen Auflagen im Hausarrest. Die Urteilsverkündung war ursprünglich für Freitag angesetzt gewesen. Da beim Obersten Gericht noch Rechtsmittel eingelegt werden können, wird die Haftstrafe nicht sofort vollstreckt. Eine Anfechtung des Urteils ist aber Experten zufolge unwahrscheinlich.
Bolsonaro hatte in seiner Amtszeit auch Fake News in sozialen Netzwerken massenhaft weiterverbreitet, wonach vollständig gegen Corona Geimpfte «viel schneller als erwartet» eine AIDS-Erkrankung entwickeln würden. Facebook löschte das Video wegen des Vorwurfs der Verbreitung medizinischer Fehlinformationen, Youtube verhängte eine einwöchige Sperre gegen den Präsidenten.
Bolsonaro verharmloste das Coronavirus seit Beginn der Pandemie. Er lehnte Schutzmassnahmen sowie Einschränkungen ab, nannte den Mundschutz «Schwuchtelzeug» (MANNSCHAFT berichtete).
Bei der Präsidentenwahl 2022 in Brasilien wollte der offen schwule Eduardo Leite (Gouverneur von Rio Grande do Sul) gegen Bolsonaro antreten (MANNSCHAFT berichtete). Stattdessen gewannt Lula da Silva die Wahl und wurde der 39. Präsident Brasiliens.
Charlie Sheen über Sex mit Männern: «Es hat Spass gemacht!» Der US-Star fand seine Erfahrungen vor allem eins: «fucking liberating» (MANNSCHAFT berichtete).
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