Homofeindlicher Angriff auf 14-Jährigen erschüttert Irland

Ein Video des Übergriffs ging binnen weniger Stunden viral

Foto: AdobeStock
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In Irland hat ein Video, das einen Angriff auf einen 14 Jahre alten Schüler zeigt, für Aufsehen gesorgt. Grund des Übergriffs soll Homophobie gewesen sein.

Montagnachmittag, Navan, 60 Kilometer von Dublin entfernt. Mehrere Jungs in Schuluniform schlagen und treten auf einer Wiese auf einen Mitschüler ein, bis dieser auf dem Boden liegt. Auch danach endet der Angriff nicht. Andere Schüler grölen im Hintergrund. Laut Medienberichten sei die Attacke passiert, weil der Schüler offen schwul ist.

Wie die Polizei mitteilte, sei der 14-Jährige mit «ernsten Gesichtsverletzungen» in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Er habe eine Gehirnerschütterung, ausgebrochene Zähne und zahlreiche Blutergüsse. Das Video, das über 5 Millionen Clicks hatte, wurde mittlerweile gelöscht. Drei Jungs wurden festgenommen – in Irland liegt die Strafmündigkeit bei 12 Jahren.

Am Freitagmorgen sagte Bildungsministerin Norma Foley, sie sei «entsetzt» über das Video und den Angriff. «Ich möchte gleich zu Beginn sagen, dass ich denke, dass wir alle in der gesamten Gesellschaft wirklich über alle Masse schockiert und entsetzt waren über das, was in den letzten Tagen passiert ist», sagte Foley gegenüber Morning Ireland.

Irlands offen schwuler Premierminister Leo Varadkar kritisierte den Vorfall ebenfalls: «Das war wirklich schrecklich und jeder sollte das verdammen. Ich will meine Solidarität jener Person versichern, die bei der Attacke verletzt wurde. Ich möchte der Person sagen: Es wird besser. Es ist sehr traurig, dass Menschen Gewalt und Mobbing an Schulen erfahren.» Der Übergriff sei ein Weckruf für das Land, sagte Varadkar. «Wir haben gehofft, dass die Lage schon besser ist, insbesondere weil junge Menschen heutzutage progressiv sind und wissen, was in der Welt geschieht – aber so etwas gibt es immer noch.»

Im vergangenen Jahr sorgte der Fall des transphoben Mittelschullehrers Enoch Burkei Irland für Aufmerksamkeit, weil er sich weigerte, das genderneutrale Pronomen «they» zu benutzen. Danach wurde er erst suspendiert und landete schliesslich im Gefängnis (MANNSCHAFT berichtete).

Im Januar verkündete Irlands Minister für Kinder, Gleichstellung, Behinderung, Integration und Jugend, Roderic O’Gorman, derweil, sogenannte «Konversionstherapien» verbieten zu wollen (MANNSCHAFt berichtete). Der offen schwule Grünen-Politiker beschrieb diese Massnahmen als «ausbeuterisch» und als «grausames Vorgehen, das in der Verstärkung von Scham verwurzelt ist».

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