Homohass in Berlin: Zwei Männer mit Steinen beworfen
Der erneute schwulenfeindliche Vorfall passierte am Donnerstagvormittag
Wegen des Verdachts der homofeindlichen Beleidigung muss sich ein Mann verantworten, der am Donnerstagvormittag zwei Männer in Schöneberg auch angegriffen haben soll.
Gegen 11.30 Uhr soll der 41-Jährige am S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke die beiden 33 Jahre alten Männer beleidigt und ihnen den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt haben. Anschliessend sprang er ins Gleisbett und warf mit Steinen nach den beiden. Glücklicherweise traf er sie aber nicht.
50 % der LGBTIQ scheuen Zärtlichkeit in der Öffentlichkeit
Alarmierte Einsatzkräfte überprüften den Mann, bei dem eine Atemalkoholmessung einem Wert von über 2 Promille ergab. Nach Beendigung der polizeilichen Massnahmen kam er wieder auf freien Fuss.
Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin führt die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung.
Bereits am frühen Donnerstagmorgen wurden in Charlottenburg zwei Männer homofeindlich beleidigt und einer von ihnen auch geschlagen (MANNSCHAFT berichtete).
Mehrheit der Deutschen will LGBTIQ-Schutz im Grundgesetz
Insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund wurden 2019 in Berlin erfasst. Damit hat sich die Anzahl der erfassten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht (MANNSCHAFT berichtete). In keinem Jahr zuvor wurden so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019, wie MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, kürzlich berichtete.
Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten laut MANEO die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte.
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