Homofeindlicher Bibel-Comic: Rechtliche Schritte angekündigt
Im Wallis wurde er in privaten Briefkästen gefunden
Ein homofeindlicher Comic ist in der Schweiz aufgetaucht, im Kanton Wallis. Als Absender wird u.a. die Freie Volksmission Zürich angegeben. Doch die will damit nichts zu tun haben und spricht von «absolutem Schrott aus der untersten Schublade».
In einer Reaktion auf die Anfrage von MANNSCHAFT teilte uns die Volksmission mit: «Sie haben uns auf etwas aufmerksam gemacht, von dem wir nichts wussten und das uns sprachlos und betroffen gemacht hat!» Daher habe man ein wenig Zeit gebraucht, um sich damit zu befassen.
«Gays are not born that way», heisst es in dem auf Englisch verfassten Comic. «The devil will destroy their life.» Homosexualität sei eine Perversion und frei gewählt, heisst es darin, der Teufel werde die Homosexuellen holen.
Eine Schweizerin aus dem Kanton Wallis fand diesen Comic in ihrem Postkasten (MANNSCHAFT berichtete). Mindestens ein weiterer Haushalt in der Nachbarschaft, im Dorf Bitsch, hat ihn auch bekommen. Absender ist u.a. die Freie Volksmission Zürich, die sich auf ihrer Homepage «überkonfessionell», «gemeinnützig» und «anerkannt» nennt.
Der Comic sei «absoluter Schrott aus der untersten Schublade», heisst es nun in der Antwort der Freien Volksmission Zürich. Man versichert, alles unternehmen zu wollen, «um den Urheber ausfindig zu machen, um ihn zu stoppen».
Der Ursprung wird in den USA vermutet, die Freie Volksmission sieht sich missbraucht, «diesem absoluten, ja gotteslästerlichen Traktat eine Bühne zu geben».
Der Verein Freie Volksmission «distanziert sich in aller Form von solchen Aktionen und würde nie und nimmer solche Broschüren in Umlauf bringen.» Man werde rechtliche Schritte vorbereiten.
Neben der Freien Volksmission Zürich ist als Absender auch «Chick Publications» genannt: ein US-amerikanischer Verlag u.a. für Comics, mit denen Verschwörungstheorien verbreitet werden, etwa dass die katholische Kirche vom Teufel geleitet den Islam als Scheinreligion gegründet habe, zudem wird in den Geschichten Homosexualität verdammt.
Vom ESC nach Paris: Der offen schwule Weltrekord-Schwimmer Már Gunnarsson studiert am Royal Northern College of Music in Manchester und nahm an den letztjährigen Paralympischen Spielen teil (MANNSCHAFT berichtete).
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