Holocaust-Mahnmal in London erinnert auch an Homosexuelle
Eröffnung soll 2025 sein
In London soll in einem Park neben dem britischen Parlament ein Holocaust-Mahnmal entstehen. Es soll an die sechs Millionen ermordeten Jüd*innen erinnern, aber etwa auch an verfolgte und getötete Homosexuelle.
Der zuständige Staatssekretär Chris Pincher unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Standortempfehlung und machte damit den Weg für das Vorhaben frei, wie die britische Regierung mitteilte.
Zuvor standen auch andere Orte für die Erinnerungsstätte zur Auswahl, etwa das Imperial War Museum oder ein Platz in der Nähe der Tower Bridge. Letztlich fiel aber die Entscheidung für die Grünfläche Victoria Tower Gardens neben dem britischen Parlament. Der Ort werde in sich selbst eine «starke Botschaft» sein und der grossen Bedeutung des Denkmals gerecht, hiess es in der Begründung. Eine Vertreterorganisation britischer Jüd*innen begrüsste die Pläne.
Das Denkmal solle an die sechs Millionen Jüd*innen erinnern, die im Holocaust ermordet wurden, sowie an andere Opfer des Nazi-Regimes wie behinderte oder homosexuelle Menschen, hiess es.
Nach der Standortwahl werden nun die Planungen für das Denkmal vorangetrieben. Der Bau soll Ende des Jahres beginnen. Eröffnet werden soll die Stätte, an die auch ein Lernzentrum zur Geschichte des Nationalsozialismus und den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs angeschlossen werden soll, laut aktuellem Stand im Jahr 2025.
Derweil geht die Planung für ein Denkmal für homosexuelle NS-Opfer in Wien von vorne los: Marc Quinn hatte mit seinem Entwurf 2020 den künstlerischen Wettbewerb gewonnen, zog diesen nun aber zurück (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Homofeindliches Motiv? Brutale Tötung bei «Aktenzeichen XY»
Vor fast 42 Jahren wird eine Leiche in Bochum gefunden - mit zahlreichen Gewaltspuren am nackten Körper. Der ungelöste brutale Cold Case wird nun in einer ZDF-Fahndungssendung präsentiert.
Wegen US-Politik unter Trump: SAP verabschiedet sich von Diversity
US-Präsident Donald Trump führt einen Feldzug gegen Diversität und Inklusion - nun fügt sich der Softwarehersteller aus Walldorf. Nicht das erste Mal, dass ein Unternehmen Zugeständnisse macht.
Hasskriminalität gegen Queers in Baden-Württemberg steigt
LGBTIQ müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Nun zeigt eine Statistik: Die Behörden erfassen immer mehr Hass.
Justiz muss Hassverbrechen gegen LGBTIQ jetzt vollständig erfassen
Der neue Justiz-Erlass ist wichtige Grundlage für Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime, sagt Mario Lindner. Der SPÖ-Gleichbehandlungssprecher begrüsst die Verpflichtung zur Erhebung von vorurteilsmotivierten Straftaten.