Anton Hofreiter (Grüne): Maghreb-Länder sind nicht sicher
Die Frage der sicheren Herkunftsstaaten steht schon länger zwischen Grünen und Union. Ausschlaggebend ist die Verfolgung von Schwulen in Algerien, Marokko und Tunesien.
Während CDU und CSU die nordafrikanischen Länder als sicher einstufen wollen, lehnte Anton Hofreiter das am Donnerstag im ZDF-”Morgenmagazin” deutlich ab. Mit einer solchen Regelung will die Union Asylverfahren von Antragstellern aus diesen Ländern beschleunigen und Anträge leichter ablehnen können.
Dem Bundesverfassungsgericht zufolge sei laut Hofreiter ein Land „dann ein sicheres Herkunftsland, wenn kein Mensch in diesem Land und keine Gruppe von Menschen in diesem Land verfolgt wird“. In Marokko sei aber Homosexualität strafbar. „Ich glaube, wenn Homosexualität strafbar ist, dann kann man vermuten, dass Homosexuelle verfolgt werden.” Immerhin: Tunesien hat ein Verbot von Analuntersuchungen beschlossen.
Diese Wirklichkeit könne nicht durch ein Gesetz „wegdefiniert” werden, fügte der Grünen-Fraktionsvorsitzende hinzu. Zudem werde eine solche Regelung vor dem Bundesverfassungsgericht scheitern. Er halte wenig davon, „erkennbar verfassungswidrige Regelungen zu treffen”.
Mitte der kommenden Woche beginnen die ersten Gespräche über eine Koalition aus Union, FDP und Grünen. Die Unionsparteien hatten erst am Sonntag ihre gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik festgelegt. Demnach sollen in die Liste der sicheren Herkunftsländer mindestens Marokko, Algerien und Tunesien aufgenommen werden.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News