Hetero hält Poppers für Energy-Shot und landet auf Intensivstation

Ist noch einmal glimpflich davon gekommen: Matthew Hearle.
Ist noch einmal glimpflich davon gekommen: Matthew Hearle. (Bild: instagram.com/matthew.hearle)

In Paris greift ein Brite zum falschen Fläschchen: Statt Energie trinkt er Poppers. Nach dem Zusammenbruch im Restaurant rettet ihm eine schnelle Einlieferung ins Krankenhaus das Leben.

Als der Brite Matthew Hearle in Paris nach einem Energy-Shot griff, endete der Abend fast tödlich. Der Mann aus Grossbritannien erzählt in zwei Instagram-Videos, wie er aus Versehen ein Fläschchen Poppers trank und auf der Intensivstation landete.

«Ich habe aus Versehen Gift getrunken und wäre beinahe gestorben», so Hearle gleich zu Beginn. Er sei mit seiner Frau im Urlaub gewesen, die beiden hätten einen ruhigen Abend geplant. Auf dem Weg in eine Weinbar kaufte er an einem Kiosk, was er für einen Energy-Shot hielt. «Das Label sagte strength, power, rush. Alles, was man sonst auch auf Energy-Drinks sieht.»

Doch der vermeintliche Wachmacher entpuppte sich als Poppers. «Es schmeckte wie Nagellackentferner. Sofort wusste ich: Das hätte ich nicht trinken dürfen.» Ein Hotelangestellter klärte das Paar über das Fläschchen und seine Bedeutung in der schwulen Szene auf.

Schon kurz danach verschlechterte sich Hearles Zustand. «Ich war schweissgebadet, taumelte wie ein betäubtes Nashorn und brach in einem Restaurant zusammen.» Ein zufällig anwesender Rettungssanitäter leistete Erste Hilfe, bevor der Notarzt kam.

Im Krankenhaus bekam Hearle Methylenblau verabreicht, ein gängiges Medikament bei Nitrit- und Anilinvergiftungen. «Mein Blut konnte keinen Sauerstoff mehr transportieren. Methylenblau kehrt diesen Effekt um. Es ist quasi das Antidot gegen Poppers.» Danach wurde er auf die Intensivstation verlegt, wo er weiter stabilisiert wurde.

In seinem Video lobt Hearle die französischen Rettungskräfte: «Die Notfallversorgung war fantastisch. Ich bin ihnen unglaublich dankbar.» Währenddessen musste seine Frau draussen warten. «Für sie war es wahrscheinlich traumatischer als für mich», sagt er.

Am nächsten Morgen stellten die Ärzt*innen fest: Beim Zusammenbruch hatte sich Hearle beide Knöchel verstaucht. Für den angehenden Influencer mit rund 8000 Followern, der normalerweise Laufvideos aus Stockholm postet, hiess das: sechs Wochen Pause. Ansonsten gab es ein sauberes Gesundheitszeugnis – mit einem klaren Hinweis: «Das Einzige, was Sie nicht tun sollten: probieren Sie nie wieder Poppers.» Hearle nahm die Erfahrung mit Humor. Schon am nächsten Tag flog er mit seiner Frau zu einer Hochzeit. «Wir haben viel gelacht, und Lachen ist die beste Medizin», sagt er.

Mit seinen beiden Videos über die Poppers-Erfahrung ging Hearle viral. Das erste erreichte über drei Millionen Aufrufe – mehr als jedes seiner bisherigen Clips. In einem weiteren Video stellte er klar, dass er sich künftig wieder seinem eigentlichen Content widmen will: Läufen durch Stockholm und der Geschichte der Stadt.

Mehr zum Thema: Im März 2025 wurde bekannt, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA verstärkt Massnahmen gegen Hersteller von Poppers ergriffen hat. Sie führte Razzien durch (MANNSCHAFT berichtete).

Mehr: «Elska» zeigt Rom: Queeres Leben im Schatten des Vatikan (MANNSCHAFT berichtete)

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