Herbert Kickl will mit Kampf gegen Gendern ins Kanzleramt
Der FPÖ-Parteichef wurde wiedergewählt
In Österreich ist der für seine scharfe Rhetorik bekannte Politiker Herbert Kickl als Parteichef der rechten FPÖ bestätigt worden.
Der 53-Jährige wurde am Samstag auf dem Bundesparteitag in St. Pölten mit 91 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt. Das waren mehr als die 88 Prozent, mit denen er voriges Jahr dem moderateren Norbert Hofer an der Spitze der Freiheitlichen Partei nachfolgte.
In St. Pölten erklärte Kickl, die FPÖ sei für Millionen Menschen die einzige Hoffnung, dass Österreich wieder in eine «echte Normalität» zurückgeführt werde und ein Land wird, in dem «die Menschen in Freiheit, Wohlstand und Sicherheit» leben können. 2019 brachte die Partei einen Antrag im Parlament ein, die Ehe für alle wieder abzuschaffen. Er fand keine Mehrheit (MANNSCHAFT berichtete).
Man sei «das Immunsystem der Demokratie gegen die schwarz-grün-rot-pinken ‚Politik-Spikes‘». Kickl weiter: «Das heisst, die Kette ist gesprengt, jetzt gilt es die Schmiede zuzusperren und diese Regierung loszuwerden. Entweder wir wählen sie ab oder ein Bundespräsident Walter Rosenkranz schmeisst sie raus – nur dann ist unsere Freiheit gesichert!»
Am 9. Oktober solle Walter Rosenkranz zum Bundespräsidenten gewählt werden. «Seine Wahl wäre ein Befreiungsschlag für die Bevölkerung, ein Beginn der Wiedergeburt einer bürgerlich-konservativen Politik des Hausverstandes und ein Schlag gegen die polit-mediale linke Blase, die glaubt, den Bürgern diesen Wahnsinn als gesellschaftlichen Fortschritt aufs Auge drücken zu können.» Kickl erteilte «Genderei, Cancel Culture und Co» eine klare Absage.
Ausser Rosenkranz kandidiert ein weiterer rechter Politiker: Gerald Grosz. Der chancenlose Aussenseiter lebt offen schwul. Er will Österreich aus der EU führen und nennt den verstorbenen FPÖ-Mann Jörg Haider einen Freund und Mentor. «Ich überlege mir nach wie vor regelmässig: Wie hätte es Haider heute gemacht?», so der frühere FPÖ-Mann Grosz zum Merkur.
Kickl erklärte am Wochenende auch seine Ambitionen fürs Kanzleramt. Die FPÖ lag laut einer bundesweiten Umfrage der Presseagentur APA und des Senders ATV im August mit 22 Prozent auf Platz zwei hinter der ebenfalls oppositionellen sozialdemokratischen SPÖ. Die konservativen Kanzlerpartei ÖVP kam knapp hinter den Rechten auf Platz drei. Bei den Wahlen 2019 stürzte die FPÖ auf rund 16 Prozent ab, nachdem ihre Koalition mit der ÖVP wegen Korruptionsvorwürfen geplatzt war (MANNSCHAFT berichtete).
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