Schwuler SPDler will ins Bezirksamt «gebumst» werden
Pascal Sauer kämpft in Hamburg mit unkonventionellen Sprüchen
Nicht nur die Europawahl findet am Sonntag in Deutschland statt. Bremen wählt eine neue Bürgerschaft, und diverse Bundesländer führen Kommunalwahlen durch. In Hamburg macht ein schwuler SPD-Kandidat mit provokanten Sprüchen von sich reden.
Wenn am Sonntag in Hamburg die Bezirksversammlungen neu gewählt werden, möchte Pascal Sauer ein gutes Ergebnis erzielen. Mit Listenplatz 58 wird das nicht einfach. Zumal seine Partei, die SPD, in Umfragen nicht allzu gut dasteht.
Auf seinem Wahl-Plakat ist folgende Zeile zu lesen: «Bums mich rein. Ich geb‘ den Homos eine Stimme!“ Gemeint sind nicht allein homosexuelle, sondern queere Hamburger. Bei Kultureinrichtungen würde die LGBTIQ-Community vernachlässigt, findet er. Auch für trans Menschen will er sich einsetzen.
In Zeiten der Rückkehr von vermehrter Diskriminierung in unserer Gesellschaft sei es oftmals schwierig diskriminierungsfreie Orte zu schaffen, sagte er im Hinnerk. «Schwuchtel ist nach wie vor eines der häufigsten Schimpfwörter auf der Strasse. Wichtig ist, dass man sich in allen Lebensbereichen wohl fühlt – im Stadtteil wo man wohnt, wo man arbeitet und wo man seine Freizeit verbringt.»
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Der 28-jährige Sozialpädagoge kandidiert für die SPD-Mitte. Im Rahmen seines Wahlkampfes teilte er in den sozialen Medien fleissig das Plakat, im Strassenwahlkampf verzichtete er jedoch darauf. Zusätzlich wurden rosa Pullis produziert, die einen Regenbogen zeigen und seinen Listenplatz.
«Ich wollte mit dem Slogan ein wenig provozieren, ausserdem ist er unterhaltsamer als ein plumpes ‚Wählt mich’», wird Sauer von der Mopo zitiert.
Ihm sind durchaus noch weitere zweideutige Sprüche eingefallen. So war auch der Slogan «Einlochen am 26.5.» im Rennen. Das sei ein Running Gag unter Schwulen, erklärte er der Mopo. Offenbar stiess die Idee bei vielen Genossen aber auf Widerstand, und so blieb es beim Wahlkampf mit viel Bums.
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Ob auch Sprüche wie «Besorgt’s mir am 26.5. mal richtig!» oder «Haltet mir die Stange!» geplant waren, wissen wir leider nicht.
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