Zürich kriegt eine neue LGBTIQ-freundliche Kultur-Oase
Das GLEIS soll sich als einfache, aber vielfältige Kulturbar etablieren
Julia Vögeli und Lou Lipp haben die Weichen für ihr Kulturprojekt gestellt: Das GLEIS unweit vom Hauptbahnhof Zürich soll Freiraum für eine aktive Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Kultur bieten. Das Motto der beiden Initiantinnen: Inklusion anstelle von Exklusivität, Zugänglichkeit anstelle von Elite.
An der Zürcher Zollstrasse, wo die Kulturbar im nächsten Jahr ihre Pforte öffnen wird, befindet sich noch eine Baustelle. Lou Lipp und Julia Vögeli haben das Projekt jedoch längst aufgegleist. Das junge Paar hat bereits eine GmbH gegründet und einen neunköpfigen Verein ins Leben gerufen. Ihre Vision: ein Freiraum für alle Arten von Menschen; unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität und finanziellen Verhältnissen. «Ob Macher*in oder Zuschauer*in – im GLEIS soll es Platz für alle geben», sagt Julia Vögeli im Gespräch mit MANNSCHAFT.
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Gute Nachbarschaft Das GLEIS entsteht als Teil des drei Gebäude umfassenden Bauprojekts «Zollhaus» und wird gleich bei der Langstrasse auf Höhe der Gleis-Terrasse untergebracht sein. Lou und Julia sind überzeugt, dass der Standort ideal ist für einen angeregten und fruchtbaren Austausch. «Hier – mitten im Industriequartier – treffen die unterschiedlichsten Menschen zwischen Gleisen, Partymeilen, Luxuswohnungen, Geschäften und dem Hauptbahnhof aufeinander», sagt Julia.
Unmittelbar daneben entsteht zeitgleich das Regenbogenhaus (MANNSCHAFT berichtete). Hier ist das GLEIS zwar völlig unabhängig, Lou und Julia freuen sich aber jetzt schon auf eine gute Nachbarschaft. «Wir werden mit Sicherheit in irgendeiner Form eine Kooperation auf die Beine stellen», sagt Julia. Sie ist der Zürcher LGBTIQ-Community bereits bekannt als Organisatorin der Frauenparty KonLIKI.
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Von «Blick-Bar» bis «Takt-Bar» Eine einfache, aber vielfältige Kulturbar ist das Ziel. Mehrere Veranstaltungen werden Eigenproduktionen des Vereins sein. Die Vielfalt zeigt sich unter anderem bereits in den vier wiederkehrenden Veranstaltungsformaten: «Blick-Bar» (vor allem Film und Fotografie), «Formulier-Bar» (Talks und Diskussionen zu aktuellen Themen), «Form-Bar» (beispielsweise Kunstinstallationen) und «Takt-Bar» (Konzerte).
Dabei soll das GLEIS vor allem unbekannten Künstler*innen als Plattform dienen. Natürlich sei es auch ein gastronomischer Betrieb, doch das sei nicht die Hauptsache daran, erklärt Julia. «Im Vordergrund soll unsere Message stehen.» Und diese lautet: Rassismus, Homophobie und jegliche Arten von Diskriminierung haben im GLEIS nichts verloren. «Danach darf gerne getrunken werden.»
Ideen sind willkommen Die Eröffnung wird am 6. Februar stattfinden; der reguläre Betrieb soll jeweils von zehn Uhr morgens bis Mitternacht laufen. Bis dahin suchen Julia und Lou nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten.
Doch nicht nur für finanzielle Unterstützung haben die beiden Gründerinnen vier offene Ohren. Wer Lust habe, sich zu engagieren und etwas Neues aufzubauen, sei willkommen. Auch Inputs und Ideen für eine Zusammenarbeit kämen immer gelegen.
Zur Website der zukünftigen Kultur-Oase geht es hier.
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