Giorgio Armani will bald in Rente gehen

In «zwei oder drei Jahren» soll es soweit sein

Giorgio Armani
Giorgio Armani fällt auch heute noch alle wichtigen Entscheidungen. (Bild: Fabrizio Carabelli, SOPA Images/ZUMA Press Wire/dpa)

Lange Zeit hielt sich Italiens Modeschöpfer Giorgio Armani zu seiner Zukunft in seinem Unternehmen bedeckt. Nun denkt er offen über die Rente nach. Wie genau es danach weitergeht, bleibt unklar.

Italiens bekannter Modeschöpfer Giorgio Armani denkt offen über die Rente nach. «Zwei oder drei Jahre an der Spitze des Unternehmens kann ich mir noch geben. Mehr nicht, das wäre negativ», sagte der Modemacher in einem Interview der Zeitung Corriere della Sera. Im Juli hatte er seinen 90. Geburtstag gefeiert (MANNSCHAFT berichtete).

Armani sagte, er träume von einer Zukunft, in der er nicht mehr derjenige sein müsse, der «Ja» oder «Nein» sage und die Entscheidungen treffe. Armani liess lange Zeit offen, wie es einmal mit seiner erfolgreichen Marke weitergehen wird, die der Italiener seit knapp 50 Jahren führt.

Zu Nachfolgeplänen hielt er sich immer bedeckt und unterliess es, einen Nachfolger aufzubauen. Auf die Frage, ob seine derzeitige rechte Hand, Leo Dell'Orco, übernehmen könnte, sagte Armani im Interview vage, er habe bereits eine klare Struktur aufgebaut, die diejenigen befolgen sollten, die nach ihm einstiegen.

Armani lehnte alle Übernahmeangebote ab

Mehr als zwei oder drei Jahre an der Spitze von Armani könne er sich nicht mehr erlauben. «Ich schlafe nachts nicht. Ich kenne den tiefen, friedlichen Schlaf von früher nicht mehr. Jetzt träume ich nachts, und im Traum baue ich meine Zukunft», erklärte Armani. In der Zukunft sehe er sich in einem seiner Häuser, umsorgt von vertrauten und ihm nahen Menschen.

Armani verriet zudem, dass er in der letzten Zeit verstärkt «etwas hartnäckigere» Annäherungen von potenziellen externen Investoren an sein Unternehmen erhalten habe. «Aber im Moment sehe ich keine Möglichkeiten», betonte Armani. Die Modebranche wird seit geraumer Zeit von grossen Luxuskonglomeraten dominiert. Alle Übernahmeangebote lehnte Armani mit Verweis auf seine von ihm geschätzte Unabhängigkeit bisher immer strikt ab.

Armani gibt nur selten Details aus seinem Privatleben bekannt. In der Vergangenheit hatte er sich jedoch öffentlich als bisexuell bezeichnet. Er hatte eine langjährige Beziehung mit seinem Geschäftspartner geführt, dem Modedesigner Sergio Galeotti, der 1985 an einem Herzinfarkt verstarb. Ausserdem hat er einige Verwandte in den USA. Laut seiner Familie verbringt Giorgio Armani viel Zeit auf seiner über 60 Meter langen Yacht und ist begeisterter Segler.

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