Londoner Klub wegen homophober Gesänge angeklagt
Bis Mittwoch soll sich Millwall äussern
Millwall, ein englischer Fussballverein im Südosten von London, wurde wegen homophober Gesänge gegen Crystal Palaces Linksverteidiger Ben Chilwell angeklagt.
Es war beim Football-Association-(FA)-Cup-Spiel im vergangenen Monat: Palace besiegte den Rivalen aus Südostlondon mit 3:1. Der Erfolg wurde jedoch durch das Foul von Lions-Torhüter Liam Roberts an Jean-Philippe Mateta von Crystal Palace getrübt.
Der Fussballverband erklärte laut BCC nach dem Spiel, er werde die homophoben Gesänge gegen Chilwell untersuchen. Der 28-Jährige ist von Chelsea an Selhurst Park ausgeliehen.
Er soll als «Chelsea Rent Boy» beschimpft worden sein, als «Stricher». Diese Bezeichnung wurde im Jahr 2022 von der Staatsanwaltschaft als homophobes Hassverbrechen eingestuft. Im Januar 2023 informierte die FA alle Vereine, dass ihnen Anklagen drohte, wenn ihre Fans beim Singen homophober Gesänge erwischt würden.
Millwall wurde nun wegen Fehlverhaltens angeklagt und hat bis kommenden Mittwoch Zeit, sich zu äussern. Der englische Fussballverband FA erklärte, die fraglichen Sprechchöre hätten sich in der 5. und 20. Spielminute ereignet.
«Der Millwall Football Club verurteilt die fraglichen Gesänge und unterstreicht damit erneut seine Null-Toleranz-Politik gegen Diskriminierung jeglicher Art», so Millwall in einer Erklärung.
Weiter heisst es: «Der Verein setzt sich weiterhin unermüdlich dafür ein, homophobe Gesänge und jede andere Form diskriminierender Beleidigung aus dem Sport zu verbannen.»
Millwall wurde vom Verband ausserdem für die Rufe einiger Fans «Lasst ihn sterben» gerügt, die sich an Mateta richteten, während dieser wegen seiner Kopfverletzung behandelt wurde.
Der 27-jährige Franzose musste wegen einer «schweren Schnittwunde am linken Ohr» mit 25 Stichen genäht werden.
Letztes Jahr musste sich der Vorstand des Fussballvereins SG Saarmund nach homophoben Fangesängen gegen den Ortsnachbarn Michendorf entschuldigen (MANNSCHAFT berichtete).
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