Fünf Tote bei Schüssen in queerem US-Nachtclub
Gäste haben offenbar die bewaffnete Person überwältigt und Schlimmeres verhindert
Bei Schüssen in einem Nachtclub in der US-Stadt Colorado Springs sind 5 Menschen getötet und 18 verletzt worden.
Das teilte die Polizei in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Bundesstaat Colorado mit. Eine verdächtige Person sei im Club von der Polizei gefasst worden und befinde sich in Gewahrsam.
Die Ermittlungen etwa zum Tatmotiv dauerten noch an. Medienberichten zufolge ist Club Q, wo sich der Vorfall ereignet hat, ein bei Schwulen und Lesben beliebter Treffpunkt.
«Club Q ist erschüttert über den sinnlosen Angriff auf unsere Gemeinschaft», hiess es auf der Facebook-Seite. «Wir sind dankbar für die schnellen Reaktionen heldenhafter Gäste, die die bewaffnete Person überwältigt und diesen Hassangriff beendet haben.» Auf seiner Facebook-Seite lädt Club Q unter anderem zu Drag-Shows ein, ausserdem stehen Veranstaltungen zu Trans-Themen auf dem Programm.
Einzelheiten zur Tat nannte die Polizei in ihrer ersten Pressekonferenz zunächst nicht. Wie viele Menschen zum Tatzeitpunkt im Club waren, blieb ebenso noch unbekannt. Die Verletzten seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Ob auch die verdächtige Person verletzt sei, teilte die Polizei zunächst nicht mit.
Auf Videos, die im Netz kursierten, waren zahlreiche Polizeiautos mit Blaulicht bei einem Einsatz zu sehen.
Erst vor gut einem Monat hatte es in der Slowakei einen Mordanschlag auf eine queere Bar gegeben: Zwei Personen wurden erschossen und eine Frau schwer verletzt (MANNSCHAFT berichtete).
Colorado ist immer wieder Schauplatz von schlimmen Massenschiessereien in den Vereinigten Staaten, darunter die an der Columbine High School im Jahr 1999. Letztes Jahr tötete ein Schütze am Muttertag bei einer Geburtstagsfeier in Colorado Springs sechs Menschen, bevor er sich das Leben nahm.
Im Jahr 2015 ermordete in derselben Stadt ein Mann mit einem Sturmgewehr drei Menschen und verletzte neun weitere bei einem Amoklauf in einem Büro der Organisation Planned Parenthood. Obwohl er angab, er sei durch seine Ablehnung von Abtreibungen motiviert, wurde er für geistig unfähig befunden, vor Gericht zu stehen, und in eine staatliche psychiatrische Klinik eingewiesen.
Das könnte dich auch interessieren
Pride
Manchester Pride ist insolvent: Acts und Unternehmen sehen kein Geld
Nach der Insolvenz von Manchester Pride stehen zahlreiche Künstler*innen und Dienstleistende ohne Bezahlung da. Fragen werden laut nach finanzieller Verantwortung, Transparenz und der Zukunft eines der bedeutendsten LGBTIQ-Events Europas.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Organisationen
International
International
Japans erste Premierministerin ist eine Gegnerin der Ehe für alle
Sie möchte Japans «Eiserne Lady» sein. Sanae Takaichi steht nicht nur aussen- und sicherheitspolitisch für einen Rechtskurs. Ihre Haltung zu queeren Themen und Frauenrechten sorgt für Kritik – auch in Japan selbst.
Von Newsdesk/©DPA
News
Ehe für alle
Religion
Premiere im Vatikan: Papst trifft Vertretung von Missbrauchsopfern
Papst Leo traf diese Woche erstmals eine Vertretung von «Ending Clergy Abuse». Die Menschenrechtsorganisation bezeichnete den Austausch als «historisches Treffen».
Von Newsdesk Staff
News
International
Community
Brand vor CSD in Cottbus: Auch der Staatsschutz ermittelt
Vor dem CSD in Cottbus brennt ein Müllcontainer am «Regenbogenkombinat» und der Staatsschutz ermittelt – was steckt dahinter? Vor der CSD-Parade ist die queere Community in Cottbus besonders wachsam.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit