«Fünf Freunde» – Warum queere Kunst lange mit Anspielungen arbeitete

30.09.2025, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Besucher geht bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung «Fünf Freunde» im Museum Ludwig an den aufgehängten Tanzkostümen von der Aufführung von Merce Cunninghams «Herzschlag»-Bewegung vorbei. Foto: Thomas Banneyer/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Ausstellung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Ausstellung «Fünf Freunde» in Köln (Bild: (c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten)

In der Nachkriegszeit inspirierten sich in den USA fünf queere Künstler um Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Die Probleme, mit denen sie zu kämpfen hatten, sind plötzlich wieder sehr aktuell.

Ein ikonisches Werk aus dem Museum of Modern Art in New York ist in den nächsten Monaten im Museum Ludwig in Köln zu sehen. Es sei das erste Mal, dass das Werk «Bed» von Robert Rauschenberg (1925-2008) ausgeliehen werde, sagte Museumsdirektor Yilmaz Dziewior.

«Das Bett ist ja im Grunde das privateste, was es gibt. Man wird in einem Bett geboren, man liebt im Bett, man stirbt meist im Bett. Also ein sehr intimer Ort - und den überträgt Rauschenberg in das Bild.»

Das 1955 entstandene Werk ist Teil der Ausstellung «Fünf Freunde», die am Freitag beginnt. Sie zeigt Arbeiten von Rauschenberg in Zusammenschau mit dem Werk von John Cage, Merce Cunnigham, Jasper Johns und Cy Twombly.

30.09.2025, Nordrhein-Westfalen, Köln: Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums Ludwig, zeigt bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung «Fünf Freunde» auf das Kunstwerk von Robert Rauschenberg mit dem Titel «Bed» von 1955.
Köln: Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums Ludwig, zeigt bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung «Fünf Freunde» auf das Kunstwerk von Robert Rauschenberg mit dem Titel «Bed» von 1955. (Bild: Thomas Banneyer/dpa )

Alle Fünf waren in der Nachkriegszeit Freunde, zum Teil auch Liebespaare. Da Homosexualität noch tabuisiert war, arbeiteten sie vielfach mit Anspielungen.

«Was für mich ein merkwürdiges Moment war: Wir haben jetzt dreieinhalb Jahre an der Ausstellung gearbeitet, und nun sieht man plötzlich, wie aktuell das Thema leider wieder ist», sagte Dziewior. «Wenn wir sehen, was in den USA passiert. Aber man kann auch nach Deutschland gucken, wo man plötzlich wieder Schwierigkeiten hat mit Gendern. Dass Repressive, was diese fünf Künstler in ihren Karrieren erfahren haben, wird also wieder aktueller - und das finde ich erschreckend.»

Ausgezeichneter Film «Maspalomas» aus Spanien – Im Pflegeheim geht Vicente zurück in den Schrank (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare