Paris: Ex-Justizministerin ist im Rennen um Präsidentschaft
Christiane Taubira wurde bekannt als vehemente Verfechterin der Eheöffnung
Die frühere Justizministerin Christiane Taubira ist ins Rennen um den französischen Präsidentenpalast eingestiegen.
Am Samstag erklärte die Linkenpolitikerin in Lyon ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr. Als grosse Themen nannte die 69-jährige Politikerin aus Französisch-Guyana Jugend, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Ökologie sowie einen stärkeren sozialen Dialog.
Taubira ist die sechste grössere Kandidatin der zersplitterten französischen Linken in diesem Wahlkampf. Umfragen sprechen ihr etwa drei Prozent Unterstützung zu. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass im Oktober 2021 das Unterhaus fürs Verbot von Konversionstherapien in Frankreich stimmte.)
Mit Taubiras Kandidatur weitet sich das Feld der französischen Linken im Wahlkampf weiter. Als bekannteste und aussichtsreichste Kandidaten gelten bisher der Linke Jean-Luc Mélenchon, der Grüne Yannick Jadot sowie die Kandidatin der französischen Sozialisten, Anne Hidalgo. Sie alle kommen in den Umfragen aber jeweils nur auf zwischen vier und neun Prozent der Stimmen.
Ikone des linken Flügels Taubira war unter der Präsidentschaft des Sozialisten François Hollande zwischen 2012 und 2016 Justizministerin. Im Streit um eine geplante Verfassungsänderung zur Aberkennung der französischen Staatsbürgerschaft für verurteilte Terroristen mit weiterem Pass war sie 2016 zurückgetreten. Taubira galt als Ikone des linken Flügels in der damaligen Regierung.
Im Rampenlicht stand sie vor allem als engagierte Verfechterin des Gesetzes, mit dem Frankreich die Ehe für Homosexuelle öffnete. Bereits 2002 war sie Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen. (MANNSCHAFT berichtete darüber, wie die aktuelle Regierung Homophobie mit einem 40-Punkte-Plan bekämpfen will.)
Frankreich wählt im April und Mai einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Traditionell steht der Sieger erst nach einer Stichwahl in der zweiten Runde fest. In den Umfragen hat derzeit der amtierende Staatschef Emmanuel Macron mit 25 bis 26 Prozent die Nase vorn, ohne eine Kandidatur bisher offiziell verkündet zu haben.
Als aussichtsreich gelten zudem die Konservative Valérie Pécresse und die extrem Rechte Marine Le Pen mit je 16 bis 17 Prozent. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass in Frankreich Schwule jetzt uneingeschränkt Blut spenden können.)
Das könnte dich auch interessieren
Reisen
Meta soll queere Firma auf schwarze Liste gesetzt und blockiert haben
Alle Anzeigen des Unternehmens wurden entfernt
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Soziale Medien
Gesellschaft
International
USA
Feuerwehrkapitänin erstochen – Polizei fahndet nach Ehefrau
Die 53-jährige hatte bereits ihren ersten Ehemann erstochen
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Polizei
International
Richtet Russland eine öffentliche LGBTIQ-Datenbank ein?
Darin sollen zukünftig alle Namen für jede*n einsehbar sein
Von Newsdesk Staff
News
Religion
«Der Koran und das Fleisch»: Sind Islam und Homosexualität vereinbar?
Imam Ludovic-Mohamed Zahed bringt seine wegweisende Autobiografie auf Englisch raus
Von Newsdesk Staff
News
Buch