Erste Prognosen sagen Ja-Mehrheit für Ehe für alle voraus
Zwei voneinander unabhängige Verfahren kommen auf den gleichen Wert: 57%
Am 26. September entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Ehe für alle. Erste Prognosen gehen von einer deutlichen Annahme der Gesetzesvorlage aus.
Gemäss ersten Hochrechnungen nehmen die Schweizer Stimmberechtigten die Ehe für alle mit 57% an. Zu diesem Ergebnis kommt der Politwissenschaftler Claude Longchamp auf seinem Blog Zoonpoliticon.
Longchamp gründet die Prognosen auf einem Verfahren, das er mit der Politwissenschafterin Michelle Huber entwickelte. Der Algorithmus errechnet das Abstimmungsergebnis in der Volksabstimmung aus den Schlussabstimmung im Nationalrat. Die 99%-Initiative, über die am 26. September ebenfalls abgestimmt wird, kommt lediglich auf eine Zustimmung von 38%.
Das Stellus-Modell – ein weiteres Verfahren – prognostiziert ebenfalls eine Annahme der Ehe für alle mit 57%. Dieses errechnet das Abstimmungsresultat nach dem Erscheinen des offiziellen Abstimmungsbüchleins aufgrund der Ausgangslage, des Gesetzestexts sowie aufgrund der Argumenten von Befürworter*innen und Gegner*innen. Seit 2017 sagte das Stellus-Modell 25 von 29 Abstimmung richtig voraus.
Obwohl sich beide Verfahren für qualitative Aussagen bewährt hätten, seien sie nicht fehlerfrei, schreibt Longchamp in seinem Blog. Beide hatten eine Annahme des CO2-Gesetzes am 13. Juni vorausgesagt, doch die Stimmberechtigten lehnten es knapp ab. Ausschlaggebend sei der spezifische Abstimmungskampf gewesen.
Derweil fahren die Gegner*innen der Ehe für alle auf. Vertreter*innen von SVP, CVP und Rechtsaussen-Parteien wollen angeblich das Kindeswohl mit einem Nein schützen (MANNSCHAFT berichtete). Auf den Abstimmungsplakaten sind Kinder und Babys zu sehen, die weinen oder die deprmiert wirken und sich angeblich fragen: Wo ist Mama? Wo ist Papa?
Auch die Schweizer Musikszene mischt sich in den Abstimmungskampf ein. Am 13. August erscheint der Song «Ja ich will» von mehreren Künstler*innen (MANNSCHAFT berichtete), darunter Adrian Stern, Dabu Fantastic und ZiBBZ. Wie das Komitee «Ehe für alle schreibt», handelt der Song von Liebe und davon, dass man jede Form von Liebe feiern und jeder Mensch das Recht haben soll, seine Liebe verbindlich abzusichern.
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Kampf um queere Hochburg Wien
Die Wahlen für den Wiener Gemeinderat werden auf den 27. April vorgezogen. Die Republik steht am Scheideweg
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
++ Queerfeindliche Schmiererei ++ Maria Jepsen wird 80 ++
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland ab dem 13. Januar 2025
Von Newsdesk Staff
Religion
Schwul
News
Award
Schweiz
Gear-Szene: «Leute in der Schweiz sind bei Neuem vorsichtig»
Warum es bei der Alpha Gear Society um weit mehr als nur Fetische geht und weshalb die Location ausgerechnet in Biberist ist, erklären die Gründer Dennis alias MXgearbiker und Fabio alias Exo der MANNSCHAFT.
Von Greg Zwygart
Schwul
Politik
Zürich soll inklusivere Verkehrsschilder erhalten
Die Stadt soll die Vielfalt der Bevölkerung im Strassenverkehr besser abbilden und die LGBTIQ-Helpline finanziell unterstützen. Am 15. Januar stimmte der Gemeinderat beiden Forderungen zu und überwies sie zur Prüfung an den Stadtrat.
Von Newsdesk Staff
Schweiz