Erneuter Angriff auf LGBTIQ Jugendzentrum in Chur
Der Verein Sozialwerk.LGBT+ schlägt Alarm
Im Raum Buchs und Chur hat der Verein sozialwerk.LGBT+ seit Jahresbeginn vier Anzeigen wegen Hatecrime gegen Mitarbeitende oder den Verein erstattet. Nun kam ein Fall von Vandalismus dazu.
Mit dem Abstimmungsresultat zur Ehe für alle hat sich eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung klar zur Vielfalt der Bevölkerung (MANNSCHAFT berichtete). Doch leider gebe es nach wie vor queerfeindliche Menschen, die sich mit Gewalt diesem Mehrheitswillen entgegensetzen, heisst es in einer Pressemitteilung vom Wochenende.
Mit den schweizweiten Projekten der queeren Jugendzentren treff.LGBT+ in Buchs und Chur macht sich der Verein sozialwerk.LGBT+ für queere Menschen in der Graubünden und der Region Sargans-Werdenberg stark. Vor zwei Jahren war die Anlaufstelle in Chur eröffnet worden (MANNSCHAFT berichtete)
Es gebe viel Zustimmung und Unterstützung aus der Politik und der breiten Bevölkerung, so der Verein. Doch durch das Engagement werde man auch zur Zielscheibe. Im Jahr 2022 habe man nur einen queerfeindlich motivierten Angriff bewusst registriert, in diesem Jahr waren es bereits vier.
«Allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres haben wir im Raum Buchs und Chur schon vier Anzeigen wegen Hatecrime gegen Mitarbeitende oder den Verein erstatten müssen. Indem unsere Schilder herausgerissen und gestohlen werden oder unsere Mitarbeitenden angegriffen und verletzt werden, versuchen gewisse Menschen bewusst, uns aus der Öffentlichkeit zu vertreiben und uns die Sichtbarkeit zu nehmen.»
Zuletzt wurde am Samstag die Aussenbeschriftung vom treff.LGBT+ queeres Jugendzentrum Chur zerstört und gestohlen. In zwei Fällen wurden auch Mitarbeitende in Buchs tätlich angegriffen. Zuletzt wurde Team-Mitglied zusammen mit einem Freund tätlich angegriffen. Davor waren Mitarbeitende homofeindlich beschimpft worden, nachdem sie in einem Schnellrestaurant essen waren, so Holger Niggemann aus der Geschäftsführung gegenüber MANNSCHAFT.
Auch wenn diese Erfahrungen schmerzten, bewirkten sie das klare Gegenteil. «Unser Verein schützt sich stärker gegenseitig, die jungen Menschen, die von unseren Jugendangeboten profitieren, setzen sich aktiver für ihren Zufluchtsort ein – so haben wir im Durchschnitt einen im schweizweiten Vergleich deutlich jüngeren Vorstand als die meisten Vereine.» Für die Politik sei klar, so Niggemann, dass diese Aktionen nicht toleriert werden könnten und dass die Vielfalt der Gesellschaft ein zu schützendes Gut sei.
«Als queere Menschen wissen wir schon längst, dass wir für unsere Rechte und Sichtbarkeit kämpfen müssen. Wir sind sichtbar und stolz durch unsere Projekte und Mitmenschen, und nicht alleine durch ein Schild an der Wand!» Man werde auch weiterhin Queerfeindlichkeit vehement entgegen treten.
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