Eine Nacht mit … Cynthia Nixon
Die queere Schauspielerin kann mehr als «Sex and the City»
Cynthia Nixon kehrt in der zweiten Staffel von «And Just Like That» in ihrer ikonischen Rolle als Miranda Hobbes zurück. Doch ihre vielfältige Karriere erstreckt sich über die beliebte Serie hinaus!
Als pragmatische Anwältin Miranda Hobbes in «Sex and the City» wurde Cynthia Nixon berühmt, ab dem 22. Juni ist sie in der zweiten Staffel der Nachfolge-Serie «And Just Like That» erneut in ihrer Paraderolle zu sehen. Doch die 57-Jährige, die seit 2012 mit der Aktivistin Christine Marinoni verheiratet und Mutter dreier Kinder (ihr ältestes ist trans) ist, stand schon als Teenagerin vor der Kamera, etwa 1980 in «Freche Biester». Überhaupt hat die politisch engagierte New Yorkerin in ihrer Karriere so viele verschiedene Rollen gespielt, dass man wochenlang damit beschäftigt sein könnte, sie alle zu sehen.
Wir empfehlen hier die fünf spannendsten Produktionen, in denen Nixon mitgewirkt hat, um sich mindestens eine abwechslungsreiche Nacht mit ihr um die Ohren zu schlagen. Nicht dabei übrigens, weil im deutschsprachigen Raum nicht verfügbar und nicht einmal auf DVD erhältlich: der wunderbare Film «An Englishman in New York» mit John Hurt als Quentin Crisp, in dem sie die Performance-Künstlerin Penny Arcade spielte.
#The Gilded Age Was in England so gut funktioniert hat, könnte doch auch in Amerika klappen, dachte sich Julian Fellowes nach dem Erfolg von «Downton Abbey» – und legte seine nächste Serie «The Gilded Age» nach mehr oder weniger dem gleichen Prinzip an. Hier geht’s um das New York der 1880er Jahre, eine Stadt im Umbruch, in der die alteingesessene Elite auf neuen Industrie-Reichtum prallt, das Personal ganz eigene Sorgen hat und gerade in den jüngeren Generationen allerlei Veränderungen anstehen.
Das ist nie ganz so geschickt erzählt wie in «Downton Abbey» und mitunter reichlich betulich. Aber prächtig anzusehen ist «The Gilded Age» in jedem Fall, und das Ensemble hochkarätig. Neben Nixon mit dabei: Christine Baranski als ihre Schwester (die wiederum einen heimlich schwulen Sohn hat), Audra McDonald, Carrie Coon, Donna Murphy, Nathan Lane oder Morgan Spector. Eine zweite Staffel ist in Planung. Hier zu sehen
#A Quiet Passion Vielleicht war Nixon – jenseits der ikonischen Miranda-Rolle, natürlich – nie besser als in diesem Film des schwulen britischen Filmemachers Terence Davies. Sie spielt die erst nach ihrem Tod berühmt gewordene Dichterin Emily Dickinson, für die es nichts Wichtigeres gibt als ihre Kunst, für die sie sich mit der Zeit immer weiter von der Gesellschaft abkapselt und in die Einsamkeit zurückzieht. Ein sehr besonderes, subtiles und besonnenes Biopic, das nicht nur seiner Protagonistin und ihrem Werk gerecht wird, sondern auch dem Thema Depression. Nixon ist in der Hauptrolle fantastisch, die wunderbare Jennifer Ehle als Dickinsons Schwester keinen Deut schlechter. Hier zu sehen
#Warm Springs – Heilende Quellen Um die mutmassliche Queerness von Eleanor Roosevelt macht dieser Fernsehfilm aus dem Jahr 2005 einen Bogen, schliesslich steht im Zentrum der konventionell, aber stimmig umgesetzten Geschichte vor allem das Ringen des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt mit seiner Polio-bedingten Lähmung.
Und eben die Unterstützung, die er dabei von seiner Ehefrau erfährt. Kenneth Branagh spielt ihn überzeugend, aber Nixon ist mindestens genauso gut und wurde nicht ohne Grund für diese Rolle mit mehr Nominierungen bedacht (u.a. für den Emmy, den Golden Globe und den SAG Award) als für jede andere Rolle, die nicht Miranda Hobbes ist. Hier zu sehen
#The Big C… und jetzt ich! Zehn Jahre ist es her, dass diese immerhin vier Staffeln lang laufende Serie zu Ende ging, und ein bisschen bedauerlich ist es schon, wie sehr sie seither in Vergessenheit geraten ist. Denn die immer sehenswerte Laura Linney läuft hier in der Hauptrolle der Lehrerin Cathy, deren Leben nach einer Krebsdiagnose nicht mehr das gleiche ist, zu grosser Form auf.
Und die Nebendarsteller*innen, die sich hier die Ehre geben, können sich sehen lassen. Nixon spielt in der zweiten Staffel die Geliebte von Cathys Bruder (verkörpert vom schwulen Schauspieler John Benjamin Hickey), Hugh Dancy einen schwulen Mit-Patienten, und Idris Elba, Brian Cox, Susan Sarandon, Parker Posey, Kathy Najimy sowie Star-Designer Isaac Mizrahi sind auch mit dabei. Hier zu sehen
#Die Tore der Welt Schwierige Entscheidung, womit wir unsere Nixon-Tipps ausklingen lassen. In vielen ihrer früheren Filme sind ihre Rollen winzig («Die Akte», «Die Addams Family in verrückter Tradition», «Marvins Töchter»), während viele ihrer spannendsten bei uns nirgends zu sehen sind («James White», «Lymelife», «Stockholm, Pennsylvania»).
Das Cop-Drama «Rampart» mit Woody Harrelson, Anne Heche und Sigourney Weaver ist so deprimierend, dass wir mit einer Empfehlung vorsichtig sein wollen. Und Ryan Murphys umstrittene Serie «Ratched», in der sie die Geliebte von Sarah Paulson spielt, haben wir an dieser Stelle schon oft genug erwähnt. Also bleibt diese Historien-Miniserie nach dem Bestseller von Ken Follett, für die neben Nixon auch so unterschiedliche Schauspieler*innen wie Ben Chaplin, Nora von Waldstätten, «Sommersturm»-Star Kostja Ullmann, «Weekend»-Hauptdarsteller Tom Cullen oder Tatiana Maslany vor der Kamera standen. Hier zu sehen
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