Ein Cocktail namens «Gay Jesus» sorgt für Aufregung

hobo gay jesus
Cocktails in der Hobo Bar (Bild: Hobo Bar/Instagram)

In Aarau sorgt ein Cocktail für Empörung. Der Name: «Gay Jesus». Von Provokation und Verspottung ist die Rede.

Zimtsirup, Sternanis und Kardamom gehören in den Cocktail des Monats namens Gay Jesus. Einem Aargauer Christen schmeckte das gar nicht. In einem Artikel von 20 Minuten wird der 23-Jährige mit den Worten zitiert: «Das ist respektlos.» Der Name sei reine Provokation und eine Verspottung von Jesus: «Es hat mich sehr traurig gemacht.»

Remo Deubelbeiss vom Hobo (vormals Gossip) erklärte am Dienstag gegenüber MANNSCHAFT, man sei sich schon bewusst gewesen, dass der Name des Monatscocktails «in gewissen Kreisen anecken» könnte, trotzdem «erstaune ihn der hohe Wellengang».

Das Hobo hat demnach eine Drohung auf Strafanzeige erhalten, sollte das Schild vor dem Lokal nicht entfernt werden, mit dem der Cocktail beworben wird. Auf dem Schild war die Zeichnung eines Mannes zu sehen, der im Lendenrock eine Cocktailschale umarmt. Daraus sei eine Kreuzigungspose interpretiert worden, was eine Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit erfüllen soll.

In Artikel 261 StGB zu eben dieser Glaubens- und Kultusfreiheit heisst es: «Wer öffentlich und in gemeiner Weise die Überzeugung anderer in Glaubenssachen, insbesondere den Glauben an Gott, beschimpft oder verspottet oder Gegenstände religiöser Verehrung verunehrt, wer einen Ort oder einen Gegenstand, die für einen verfassungsmässig gewährleisteten Kultus oder für eine solche Kultushandlung bestimmt sind, böswillig verunehrt, wird mit Geldstrafe bestraft.»

Um Kritiker*innen Wind aus den Segel zu nehmen, wurde das Schild ohne die Darstellung neu beschriftet, so Deubelbeiss.

Nun wolle das Hobo darauf verzichten, das Schild vor den Eingang zu stellen. Auch werde man den Namen des Cocktails ändern. Dazu seien schon kreative Vorschläge aus der Community gekommen, darunter «Long Heiland Iced Tea» mit der Fussnote «aka Gay Jesus».

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