Die Rache des Büffels: Pierre Sanoussi-Bliss ist Dschungelprinz
Die 18. Staffel ist gelaufen
Während in Deutschland ein TV-Duell um die Kanzlerschaft läuft, geht es in Australien um ein anderes Amt: Eine neue Dschungelkönigin besteigt den Thron. Ihre Amtszeit beginnt mit einer Überraschung. Pierre Sanoussi-Bliss ist Zweiter.
Ihr Ex-Mann siegte einst in Wimbledon, sie nun in der Wildnis: Model Lilly Becker (48) hat das RTL-Dschungelcamp gewonnen. Die Niederländerin sicherte sich im Finale von «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» die sogenannte Dschungelkrone, die sich die Sieger der Show auf den Kopf setzen dürfen.
Becker sicherte sich als Dschungel-Regentin ein Preisgeld von 100'000 Euro und konnte ihr Glück kaum fassen. Nachdem ihr das Moderatoren-Duo Sonja Zietlow und Jan Köppen das Votum der Zuschauer*innen präsentiert hatte, weinte sie Freudentränen und schlug die Hände vor das Gesicht. Dann rief sie den Namen ihres Sohnes, sank auf den Urwaldboden und stiess kniend eine Art Dankesgebet in Richtung Himmel aus.
Der bewegendste Moment stand jedoch noch bevor. Nachdem das in Rotterdam geborene Model im Baumhaus in den Wipfeln des Dschungels seine Krone und das Zepter erhalten hatte, kam überraschend Sohn Amadeus, der an diesem Tag 15 Jahre alt wurde, vor die Kamera. Die beiden schlossen sich nach Tagen der Trennung in die Arme, die Krone stürzte im Freudentaumel direkt wieder zu Boden. Schliesslich saßen Mutter und Sohn Seite an Seite auf dem Dschungelthron.
Im Dschungel hatte sich Sharlely «Lilly» Becker als sehr widerstandsfähig, ehrgeizig, aber auch feinfühlig gezeigt. Sie kämpfte darum, als eigenständige Persönlichkeit gesehen zu werden. Im Finale sagte sie, dass sie hoffe, die Show einfach als Lilly Becker verlassen zu können - und nicht als «die Frau von», die nichts leisten könne, wie sie es formulierte. Das Model war durch ihre einstige Ehe mit Tennis-Legende Boris Becker bekanntgeworden.
«Ich zeig' mich hier komplett ohne Make-up, ohne nix», beteuerte Lilly Becker im Finale. «Nix ist fake hier, alles ist echt.» Ihre Ambitionen hatte sie dabei nie verheimlicht. Es gehe ihr darum, zu gewinnen - auch für ihren Sohn, sagte Becker. Er solle ein Vorbild «für das Leben» haben. Sie sage ihm: «Was auch passiert - nicht aufgeben.»
«Wir gehen mal lecker Aal essen in Berlin. Da rächen wir uns an den Viechern.»
Pierre Sanoussi-Bliss
Tatsächlich passierten Becker im Finale einige unschöne Dinge. In ihrer letzten Prüfung sollte sie ihren Kopf in einen Wassertank stecken, der nach und nach mit Getier gefüllt wurde. Als ihr ein Aal unter das Shirt glitt, brach sie panisch ab - im Glauben, es handle sich um eine Schlange. Mitcamper Pierre Sanoussi-Bliss (62) versuchte sie danach aufzubauen: «Wir gehen mal lecker Aal essen in Berlin. Da rächen wir uns an den Viechern.»
Der offen schwule Schauspieler, bekannt aus der ZDF-Krimireihe «Der Alte», wurde am Ende Zweiter. Sein queerer Mitkandidat Sam Dylan war schon länger draussen (MANNSCHAFT berichtete). Mit seiner Leistung machte Dschungelprinz Pierre Becker im Finale erhebliche Konkurrenz. Der 62-Jährige musste sich durch diverse Ekel-Essen futtern und tat dies mit einer fast schon erschreckend souveränen Grandezza. Zunächst mümmelte er einen Krokodil-Hoden, später trank er zügig pürierte Kuh-Vagina. «Das ist ein bisschen wie gequirltes Erbrochenes», analysierte er danach abgeklärt.
Während Becker keinen einzigen Stern holte, heimste Sanoussi-Bliss vier davon ein. Den fünften verlor er einzig, weil ihm ein Büffel-Auge wieder hochkam. Reality-Sternchen Alessia Herren (23) belegte den dritten Platz.
Die 18. Staffel des Reality-Formats wird als Camp der verlorenen Sterne in Erinnerung bleiben. Noch nie sei das Verhältnis von möglichen Punkten zu erspielten Punkten so schlecht gewesen, schrieb RTL.de. Etliche Prüfungen wurden abgebrochen. Entsprechend karg fielen häufig die Mahlzeiten aus. «Es war das facettenreichste, aber leider auch das erfolgloseste Camp aller Zeiten», bilanzierte Moderatorin Sonja Zietlow.
Lilly Becker tritt nun in die Fussstapfen von so illustren Dschungel-Majestäten wie Désirée Nick und Ingrid van Bergen. Im vergangenen Jahr hatte Sängerin Lucy Diakovska von der Pop-Band No Angels die Krone gewonnen.
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (zur MANNSCHAFT-Story).
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