«Drifter» jetzt im Kino: «Eine packende, persönliche Studie!»

Der Film lief im Frühjahr schon beim Pink Apple

Lorenz Hochhut (r.) im Film «Drifter» (Foto: Salzgeber)
Lorenz Hochhut (r.) im Film «Drifter» (Foto: Salzgeber)

Neu im Kino: Lorenz Hochhuth ist im Film «Drifter» als junger Queer zu sehen, der sich ins Party- und Drogenleben der Berliner Szene stürzt (MANNSCHAFT berichtete).

Regisseur Hannes Hirsch erzählt in «Drifter» die Geschichte des 22-jährigen Moritz, der neu in Berlin ist und gerade von seinem Freund verlassen wurde. Moritz verändert sein Aussehen, taucht ein in die Partyszene und lebt seine unterdrückten Sehnsüchte aus, verliert sich aber auch zunehmend in Drogenexzessen und emotionaler Entfremdung.

«Er lebt seine unterdrückten Sehnsüchte und sexuellen Fetische aus, verliert sich aber auch zunehmend in Drogenexzessen und emotionaler Entfremdung. Erst mit Hilfe seiner queeren Freunde findet er heraus, wer er wirklich sein möchte», so die offizielle Ankündigung.

Szene aus dem Film «Drifter» (Foto: Salzgeber)
Szene aus dem Film «Drifter» (Foto: Salzgeber)

Im Oktober wurde «Drifter» mit dem First Steps Award in der Kategorie «Abendfüllender Spielfilm» geehrt. In der Jurybegründung hiess es: «Hannes Hirsch gelingt in seinem Abschlussfilm etwas Wundersames. Er bedient sich Motiven, Bildern und Geschichten, die man zu kennen meint und mischt sie mit einer fast radikalen Beiläufigkeit zu etwas faszinierend Neuem zusammen. Boy meets boy, boy leaves boy, Berlin, Party, Drogen, ein Leben der Zufallsbekanntschaften. Es zeugt von einer grossen Sensibilität, einer starken Regie und einer noch grösseren Dringlichkeit, dass diese Erzählung derart authentisch und packend inszeniert ist. ‹Drifter› ist unaufgeregt, wo es reisserisch hätte werden können, der Film ist genau, wo sich schillernde Klischees angeboten hätten. Eine packende, persönliche Studie.»

Auch bei der Kritik kam der Film gut an. «Hannes Hirsch und Koautor*in River Matzke skizzieren eine Bewegung, die notwendigerweise ins Offene und damit mitunter auch ins Prekäre und Ambivalente geht, weil die Lebensmodelle, die cis/hetero-Selbstfindungsprozessen zugrunde liegen, einfach nicht passen, nicht erreichbar sind», schreibt Sebastian Markt in seiner Analyse des Films in der Sissy. «Ein grossartiges Zeitdokument, halb dokumentarisch, halb utopisch», befand Bert Rebhandl im Tip.

Salzgeber hat unter dem Titel «Queer Cinema Now» eine reich illustriere Artikelsammlung zu den wichtigsten LGBTIQ-Filmen der letzten Jahre vorgelegt (MANNSCHAFT berichtete).

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