Drei Tage bunte LGBTIQ-Kultur
Die Idee eines queeren Jugendfestivals hatte die Milchjugend – die Organisation für lesbische, schwule, bi, trans* und asexuelle Jugendliche – schon vor geraumer Zeit. Was fehlte, war das Geld.
«Unter anderem hat nun jedoch das Bundesamt für Sozialversicherungen Sponsoringbeiträge gesprochen», erklärt Cyril Hafen. Und so konnte der lang gehegte Traum in die Wirklichkeit umgesetzt werden: vom 8. bis 10. September findet in Wittnau im aargauischen Fricktal «lila.» statt – das erste Kulturfestival «von jungen Queers für junge Queers, das für alle erschwinglich sein soll», wie Pressesprecher Hafen es beschreibt.
Für jeden und jede etwas dabei Drei Bühnen, internationale Künstlerinnen und Künstler, vom Singer-Songwriter über die Slam Poetin hin zum Soulsänger und zur Dragqueen – das Programm präsentiert sich äusserst abwechslungsreich. «Wir wollten Leute ins Boot holen, die einen Bezug zur LGBTIQ-Community haben und sich aktiv für deren Anliegen einsetzen», sagt Hafen zum Line-up. Darüber hinaus habe das Organisationskomitee darauf geachtet, verschiedenste Musikgeschmäcker abzudecken.
Wir wollten Leute ins Boot holen, die einen Bezug zur LGBTIQ-Community haben
So kommen dank der deutschen Rapperin Sookee oder dem New Yorker Rapper Le1F Hiphop-Freund*innen auf ihre Kosten, der dänische Asbjørn und der Zürcher Laskaar versorgen die Besucher*innen mit Pop- und Soulklängen. Schapka aus Wien spielen demgegenüber queer-feministischen Punk, während der Basler DJ Nico die Menge mit einer Mischung aus Pop, Elektro und Deep House zum Tanzen bringt. «Und schliesslich werden nebst Konzerten auch Lesungen und Kunst-Performances geboten», so Hafen. Er selbst freut sich besonders auf Asbjørn – «er liefert sehr politischen Pop mit tollen Choreografien» – sowie die Zürcher Drag-Grösse Milky Diamond. «Sie hat eine starke Bühnenpräsenz und bezieht das Publikum mit ein. Grossartig!»
Zentral gelegen Hinter dem Jugendfestival steht ein beträchtlicher Administrativaufwand. Seit vergangenem Oktober laufen die konkreten Vorbereitungen, wobei der Vorstand der Milchjugend das Zepter in der Hand hat. «Insgesamt sind in verschiedenen Funktionen aber über fünfzig freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz», erklärt Cyril Hafen.
So können junge und junggebliebene Queers aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland anreisen
Die Organisator*innen rechnen mit rund 500 Gästen. «Hoffentlich nicht weniger, hoffentlich sehr viel mehr.» Und nach welchen Kriterien wurde das Festivalgelände im Fricktal bestimmt? «Zum einen stammt OK-Mitglied Florian Vock aus der Gegend und verfügte deshalb über die entsprechenden Kontakte», erklärt Hafen. Andererseits eigne sich die Lokalität insofern sehr gut, als sie zentral gelegen sei. «So können junge und junggebliebene Queers aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland anreisen – wir freuen uns!»
Weitere Informationen findest du auf milchjugend.ch
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