Dr. Gay – Was ist Prep und soll ich sie nehmen?

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(Symbolbild: iStockphoto)
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Ich bin unsicher, ob ich mit der Prep anfangen soll. Wenn ich von wechselnden Partnern Sperma schlucken möchte und dabei aufpasse, keine offene Wunde im Mund zu haben, wäre dann eine Prep angebracht oder wird die Prep nur bei Analverkehr ohne Kondom empfohlen? Max (34)

Hallo Max, Prep steht für Präexpositionsprophylaxe und ist neben der Verwendung von Kondomen eine weitere Präventionsmassnahme zum Schutz vor HIV. Unter ärztlicher Aufsicht beugt eine tägliche und konsequente Einnahme des Medikaments eine Infektion mit HIV vor.

Sperma im Mund gilt nicht mehr als relevantes HIV-Risiko. Wenn du also ab und zu mal Sperma in den Mund kriegst, wäre eine Prep wohl eher übertrieben. Andererseits könnte man argumentieren, dass eine Prep je nach Häufigkeit des Spermaschluckens trotzdem sinnvoll ist.

Überspitzt gesagt: Wenn du dich regelmässig in einem Sexclub auf den Knien von 70 Männern (oder so) pro Abend in den Mund spritzen lässt und das immer wieder passiert, sieht es vielleicht wieder anders aus. Die Menge beziehungsweise die Häufigkeit sowie das Setting sind hier sicherlich auch entscheidend, sollten aber nicht überbewertet werden.

Schlussendlich kannst nur du selber für dich einschätzen, ob du dich auf eine Prep einlassen willst oder das kleine Restrisiko in Kauf nimmst. Wenn du unsicher bist, kann ein Beratungsgespräch mit einer auf Prep spezialisierten Fachperson hilfreich sein. Sollte es bei deinen Sexabenteuern doch mal zu Analverkehr ohne Kondom kommen, wärst du mit der Prep zuverlässig geschützt.

Hier findest du mögliche Beratungsstellen in der Schweiz und weitere nützliche Informationen zur Prep. Informationen zur Prep für Personen in Deutschland gibt es hier. In Österreich hat die Österreichische AIDS Gesellschaft (ÖAG) eine Informationsseite für die Prep aufgeschaltet.

Im Frühjahr 2021 ist in der Schweiz übrigens der Patentschutz für die Prep abgelaufen (MANNSCHAFT berichtete). Das Generikum der Mepha AG ist nun für einen Zehntel des gewöhnlichen Preises des Originals erhältlich. Ab 1. Juli 2024 decken die Krankenkassen die Kosten für die Prep im Rahmen der obligatorischen Grundversicherung.

In Deutschland wird die Prep seit 2019 von den gesetzlichen Kassen übernommen. Mit dem Hamburger HIV-Aktivisten Nicholas Feustel zog MANNSCHAFT Bilanz und schaute, was die Zukunft bringt.

Alles Gute wünscht dir Dr. Gay

Auf drgay.ch findest du viele Infos und kannst eigene Fragen stellen. Hinter Dr. Gay stehen Mitarbeiter*innen der Aids-Hilfe Schweiz. Wir engagieren uns für die sexuelle Gesundheit von schwulen, bi & queeren Männern. Hier kannst du deine Frage stellen: www.drgay.ch

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