Donald Trump: «Ich mache dem Militär einen grossen Gefallen»
Nachdem US-Präsident Donald Trump seinen Entschluss, Transpersonen aus dem amerikanischen Militär auszuschliessen, auf Twitter bekannt gegeben hatte, bekräftigte er diesen gestern Donnerstag an einer Pressekonferenz in seinem Golfclub in Bedminster mit folgenden Worten: «Es war ein kompliziertes Problem für die Armee, ich denke, ich habe dem Militär hiermit einen grossen Gefallen getan». Eine weitere fragwürdige Aussage des Präsidenten war, dass er grossen Respekt vor LGBT-Leuten habe und dass er «eine Menge Stimmen aus deren Community erhielt». Tatsache ist, dass 78% der LGBT-Personen bei den Wahlen im November für Hillary Clinton stimmten. Lediglich 14% der Stimmen gingen an den heutigen Präsidenten.
Das Verteidigungsministerium der vereinigten Staaten ahnte bis vor Kurzem nichts über Trumps Ausschlusspläne. Denn gemäss McClatchy.com erfuhr das Pentagon erst einen Tag vor Trumps Twitter-Posts von dessen Vorhaben, Transpersonen aus dem Militär auszuschliessen.
Trumps Kommentare und Äusserungen stossen bei vielen auf Unverständnis und Aufregung. So äusserte sich etwa der Präsident der «Human Rights Campaign» dahingehend, dass Trumps wahnwitzige Kommentare bezüglich des Verbots von Transpersonen in der Armee falsch und realitätsfremd seien. Diese Massnahme schwäche das Militär und sei ein Verrat an alle Uniformierten.
Auch die Präsidentin der «American Military Partner Association» erhob den Zeigefinger gegen Trump: «Diese beschämenden Kommentare sind eine absolute Beleidigung für die Streitkräfte unserer Nation, und für die tausenden Transpersonen im Dienst, die bereit sind, jeden Tag ihr Leben für dieses Land zu riskieren, sind sie ein Schlag ins Gesicht (…) Militärische Führungskräfte und eine grosse Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung unterstützen alle Held_innen unserer Nation – der Präsident sollte damit beginnen, dasselbe zu tun.»
Laut dem «Advocate» bereitete das Weisse Haus einen Entwurf zur Umsetzung des Verbotes vor. Der Ausschluss der Transgender-Dienstleistenden solle unter anderem erreicht werden, indem man sie zu einer frühzeitigen Pensionierung ermutigt. Die geplante Richtlinie sollte noch diese Woche an den Verteidigungsminister Jim Mattis ausgehändigt werden. Die Dokumente sind aber laut der «Washington Blade» bis am Mittwoch immer noch nicht übermittelt worden.
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