Diskriminierung in der Schule: Beratungsstelle fordert frühes Handeln
Lehrkräfte hatten auf Homobphobie, Rassismus und Sexismus im Alltag hingewiesen
Schulen sollten bei rechten Vorfällen aus Sicht der Beratungsstelle Demos so früh wie möglich handeln. Lehrkräfte hatten zuvor auf Homobphobie, Rassismus und Sexismus im Alltag hingewiesen.
Lehrer*innen hätten das Gefühl, alleine dazustehen, sagte der Geschäftsführer des brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung Demos, Markus Klein, im rbb-Inforadio am Mittwoch zu einem offenen Brief von Lehrkräften im Kreis Spree-Neisse. Es sei wichtig, «dass Schulleitung und Kollegium in dieser Frage klar sind und an einem Strang ziehen».
Der erste Impuls, da möglicherweise wegzuschauen, sei durchaus nachvollziehbar, wenn unklar sei, ob die Kollegen einem tatsächlich den Rücken stärkten. Dabei sei es zentral, so früh wie möglich zu handeln, «damit aus einem Schneeball keine Lawine wird». Rechtsextremismus an Schulen beschäftige Demos immer wieder, sagte Klein. Das Institut bietet mit mobilen Teams Beratung an.
Die Polizei ermittelt an einer Schule im Landkreis Spree-Neisse zu möglichen Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Lehrkräfte hatten sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. «Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neisse-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen», heisst es in dem Schreiben.
Als Beispiele nennt die Lehrerschaft unter anderem die verfassungsfeindliche Verbreitung von rechtsextremen Symbolen, Schriften, Musiktiteln und Gewalt an der Schule. Schulmobiliar werde mit Hakenkreuzen beschmiert, im Unterricht werde rechtsextreme Musik gehört, in den Schulfluren demokratiefeindliche Parolen gerufen.
Im Februar diesen Jahres war es auch an der Unin Potsdam zu einer queerfeindlichen Attacke gekommen (MANNSCHAFT berichtete). Zwei junge Männer wurden aus trans- und homofeindlichen Motiven aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus angegriffen und geschlagen.
Die Jugendorganisation der AfD wird vom Verfassungsschutz inzwischen als gesichert rechtsextremistische Bestrebung beobachtet (MANNSCHAFt berichtete). Wie das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) amitteilte, werden neben der Jungen Alternative (JA) nunmehr auch zwei weitere Gruppierungen der sogenannten Neuen Rechten – das Institut für Staatspolitik (IfS) und der Verein «Ein Prozent» – von der Behörde entsprechend eingestuft.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
100 Meter lang! Regenbogen-Zebrastreifen für Münster
Auf dem Hafenplatz in Münster gibt es ein nicht zu übersehendes Zeichen für Toleranz und Vielfalt: ein Zebrastreifen in Regenbogenfarben. Eingeweiht wird er an diesem Freitag von Oberbürgermeister Markus Lewe.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
Community
Was passiert wo am IDAHOBIT 2025?
Der Aktionstag am 17. Mai setzt ein klares Zeichen gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Hier eine Übersicht zu Veranstaltungen von Berlin bis Wien.
Von Newsdesk Staff
Aktivismus
Bremen
Polizei startet Angebot gegen queerfeindliche Straftaten
Beschimpft, bedroht, verletzt: In Bremen steigt die Zahl queerfeindlicher Übergriffe. Die Polizei schafft ein neues Angebot für Betroffene.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Grossbritannien
Darum feiert dieses britische Marineschiff jetzt Pride
Ein ehemaliges Landungsboot der Royal Navy wurde zum 25. Jahrestag der Aufhebung des Dienstverbots für Queers in den britischen Streitkräften in Pride-Farben beklebt.
Von Newsdesk Staff
Arbeitswelt
Pride