«Kleines Luder» oder «geile Sau?» – Was geht beim Dirty Talk?

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Symbolbild

Die Bezeichnungen «Schatz» und «Sau» führen die Top 10 im Dirty Talk an. Durch den Zusatz «geil» oder «klein» wird es nicht unbedingt sexier, zeigt eine aktuelle Befragung.

Joyclub, laut Eigenaussage eine der führenden Online-Communitys für Dating und Sex Education, hat Mitglieder in Beziehung gefragt, mit welchen Namen sie Partner*innen beim Dirty Talk ansprechen. Die Daten zeigen: «Schatz» und «Sau» führen das Ranking der Top 10 an. Ausserdem gewinnen nicht per se Dirty-Talk-Namen durch «geil», «klein» und «mein» an dirty Potenzial.

Ein wesentlicher Aspekt beim Dirty Talk sei der Name, den Partner'innen füreinander wählen. Welche Namen in deutschen Schlafzimmern geflüstert, gestöhnt oder auch im Befehlston gesprochen werden, zeigt eine aktuelle Analyse von Joyclub. Dafür hat die sexpositive Online-Community die anonymen Angaben von 2'875 Mitgliedern in Beziehung ausgewertet – und die beliebtesten Namen beim Dirty Talk ermittelt. Hier kommt auch sprachliche Kreativität im Einsatz.

Im Ranking ganz vorn dabei sind zwei gänzlich verschiedene Dirty-Talk-Namen mit jeweils über 240 Nennungen: die vulgäre Bezeichnung «Sau» (244) in diversen Variationen – von «Drecksau» über «Sausack» bis «geile Sau» – sowie die klassische Liebesbekundung «Schatz» mit «Schatzi» und «Schätzchen» (243).

Ebenfalls hoch im Kurs: abwertende, objektifizierende Bezeichnungen wie «Stück" (Platz 3: 214) – ob als «Miststück» oder «Fickstückchen» – und «Schlampe» (Platz 4: 205). Die persönliche Ansprache mit dem Vornamen (178) landet auf dem fünften Platz, gefolgt vom Klassiker «Baby» bzw. «Babe» (152). Als Schlusslicht schafft es mit «Hase» bzw. «Hasi» (62) auch noch eine tierische Liebkosung unter die Top 10.

Dass «Schatz» oder «Hasi» unter den beliebtesten Dirty-Talk-Namen sind, überrascht Judith Langer, Sexologin und Kommunikationsmanagerin bei Joyclub, nicht: «Denn situativ oder in Kombination mit dem passenden Adjektiv haben auch wenig dirty anmutende Namen Potenzial. Für manche geht nichts über ein direktes ,Fick mich, Alex!'»

Bei den über 200 Dirty-Talk-Namen zeigen sich «geil», «klein» und «mein» als besonders beliebte Begleiter – und das in verschiedenen Bedeutungsfacetten. Ob «geiler Spritzer», «notgeiles Fickstück» oder schlicht «geile Maus», oftmals spitzt «geil» zu. Hingegen können «klein» und «mein» mehrerlei zum Ausdruck bringen: «Klein» verstärkt Sexualisierung («kleine Hure», «kleines Luder») aber auch Zärtlichkeit («kleiner Prinz») und ein besitzanzeigendes «mein» betont neben Machtdynamiken («mein Herr») enge, liebevolle Bindung («mein Mann», «meine Liebe»).

Vom «lüsternen Eheweibchen» bis hin zur «nimmersatten Raupe» Ein weiterer wichtiger Faktor: Kreativität. Die Sprachspiele der Befragten reichen von «Lustfee» über «mein lüsternes Eheweibchen» bis hin zur «nimmersatten Raupe» oder «Arschfickprinzessin» – und changieren zwischen verspielt, provokant und vulgär. «Welcher Name lustfördernd wirkt, hängt von der Geschichte und Dynamik eines Paares ab. Manchmal braucht es Zeit, den passenden Namen für Partner*in zu finden», erläutert Langer.

«Die Daten zeigen auch, dass manche die gesamte Palette von liebevoll, zärtlich bis abfällig, vulgär nutzen – und andere wiederum den einen wirkmächtigen Dirty-Talk-Namen für sich gefunden haben.»

Die Umfrage wurde im Juni 2025 unter 6'608 in Deutschland wohnhaften Joyclub-Mitgliedern durchgeführt. Ausgewertet wurden die Freitextantworten zur Frage «Wie nennst du Partner*in beim Dirty Talk?» von 2.875 Teilnehmenden in Beziehung. Die Teilnehmenden waren zu 36,8 % weiblich (n=1.049), zu 62,1 % männlich (n=1.773) und zu 1,1 % nicht-binär (n=32) und im Schnitt 47 Jahre alt.

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