Diese 10 Tiere sind trans
Von einem «Trend» kann hier natürlich keine Rede sein
Immer wieder wird mit der Biologie argumentiert, dass es eine klare Trennung zwischen Männern und Frauen gibt. Doch gerade die biologische Forschung im Tierreich zeigt, wie Geschlechtsmerkmale verschwinden.
Text: Christian Gersbacher
Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Ein Männchen verwandelt sich in ein Weibchen (Protandrie), ein Weibchen verwandelt sich in ein Männchen (Protogynie) oder: Das Tier wechselt im Laufe seines Lebens zwischen Männchen und Weibchen hin und her.
Diese 10 Tiere beweisen, dass trans zu sein natürlich kein Trend ist.
1. Clownfisch: Der knalloranger Clownfisch aus «Findet Nemo» ist wahrscheinlich eines der bekanntesten trans Tiere. Wenn das Weibchen stirbt, vollzieht das vorherrschende Männchen eine Geschlechtsumwandlung. Clownfische kommen also alle als Männchen auf die Welt und werden später zu Weibchen.
2. Seestern: Seesterne sind sowohl in sexueller als auch in geschlechtlicher Hinsicht apathisch. Bei der Paarung können sie ihre potentiellen Partner*innen weder sehen noch erkennen.
Neben dem gleichgeschlechtlichen Paarungsverhalten besitzen sie auch die Fähigkeit, sich in zwei Hälften zu teilen und Nachkommen völlig unterschiedlichen Geschlechts zu zeugen.
3. Neumexikanische Peitschenschwanzeidechse: Die Population dieser Eidechsenart besteht zu 100 % aus Weibchen. Durch den Prozess der Parthenogenese klonen sich die Peitscheneidechsen im Wesentlichen selbst, um Eier zu legen. Obwohl die reine Weibchenpopulation biologisch uninteressant ist, zeigt sie dennoch Sexual- und Paarungsverhalten.
4. Tüpfelhyäne: Ob es sich bei der vor allem in Afrika verbreiteten Tüpfelhyäne um ein Weibchen oder ein Männchen handelt, ist selbst für den Fachmann auf den ersten Blick oft nicht so einfach zu erkennen, da die Geschlechtsorgane der Weibchen auch männliche Strukturen aufweisen und umgekehrt. Die Geschlechtsorgane der Weibchen einen Schwellkörper, der Erektionen wie beim männlichen Penis ermöglicht.
5. Bananenschnecke: Diese vor allem an der Pazifikküste Nordamerikas verbreite Nacktschnecken sind Zwitter, d.h. sie sind gleichzeitig männlich und weiblich. In seltenen Fällen können sie auch schwanger werden.
6. Grünen Bienenfresser: Hamish Spencer, Zoologe und Professor an der Universität von Otago in Neuseeland, entdeckte während eines Urlaubs in Kolumbien, dass der Grüne Bienenfresser, eine vor allem in Südostasien und in Wüstengebieten wie der Sahara verbreitete Vorgängerart, sowohl Hoden als auch Eierstöcke besitzt, die in der Mitte geteilt sind.
7. Mandarinente: Die urspünglich aus Ostasien stammende Mandarinente kann sich das Weibchen in ein Männchen verwandeln, wenn der einzige Eierstock ausfällt. Dies führt zu männlichem Gefieder und männlichen Geschlechtsmerkmalen.
8. Amerikanische Pantoffelschnecke: Im Laufe ihres Lebens wechseln Pantoffelschnecken das Geschlecht, sind also Hermaphroditen. Zuerst entstehen Männchen, dann werden weibliche Geschlechtssysteme gebildet. Nach dem Schlüpfen leben die Larven zwei bis vier Wochen als Plankton, bevor sie sich am Meeresboden ansiedeln. In diesem Alter sind alle Tiere männlich, aber wenn sie sesshaft werden, verwandeln sie sich in Weibchen.
9. Komododrache: Während die Weibchen X-Chromosomen und die Männchen XY-Chromosomen haben, ist es beim Komodo genau umgekehrt. Diese indonesischen Drachen können sich auch ohne Geschlechtsverkehr asexuell fortpflanzen. Diese «Jungfrauengeburten» sind sogar ohne die Anwesenheit eines Männchens möglich.
10. Australische Bartagamen: Ein Team von Zoolog*innen hat für die Zeitschrift Nature herausgefunden, dass die in weiten Teilen Australiens vorkommenden Echsen ihr Geschlecht wechseln können. Die Forscher*innen untersuchten hierfür 131 Bartagamen in Queensland und New South Wales auf ihren Chromosomen, ob es sich um weibliche oder männliche Tiere handelte.
Dabei entdeckten sie, dass die Geschlechtsumwandlung stattfindet, wenn die Eier der männlichen Agamen hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Eine genauere Erklärung, wie es dazu kommt, fehlt allerdings noch.
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