«Die Küblböck-Story» – «Ruf mich bitte zurück» waren die letzten Worte

Neue Doku-Serie

Daniel Küblböck an seinem Best-of-Konzert 2016 in Frankfurt. (Bild: Wikimops, CC BY-SA 4.0)
Daniel Küblböck bei einem Konzert 2016 in Frankfurt. (Bild: Wikimops, CC BY-SA 4.0)

Der ehemalige «Deutschland sucht den Superstar»-Star gilt offiziell als tot. Er war 2018 von einem Kreuzfahrtschiff verschwunden. Dieses Jahr wäre Lana Kaiser 40 geworden, die als Daniel Küblböck bekannt war.

Eine dreiteilige Doku-Serie «Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser» zeigt die berührende Lebensgeschichte von Lana Kaiser, die 2003 als Daniel Küblböck durch die Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» berühmt wurde. Sie erzählt die Coming-of-Age-Geschichte eines Teenies aus Niederbayern mit dem Wunsch ein Star zu werden.

In der Doku wird erstmals Lanas letzte Sprachnachricht öffentlich gemacht, gerichtet an Küblböcks damaligen Partner. «Hallo Manni, ich bin’s der Daniel, also die Lana eigentlich. Ich wollte dir nur sagen, dass ich gern von diesem Schiff hier runter möchte. Ich würde gern nach New York fliegen. Auf dem Schiff klappt irgendwie nichts, wie ich es mir ... Ruf mich doch bitte zurück.»

Kurz nach dieser Nachricht sprang Lana vermutlich über Bord. Eine Überwachungskamera dokumentierte den tragischen Moment. Trotz einer grossangelegten Suchaktion wurde ihr Körper nie gefunden. Drei Jahre später erklärte ein Gericht sie offiziell für tot (MANNSCHAFT berichtete). Ende dieses Monats (27. August) wäre Lana Kaiser 40 Jahre alt geworden

Daniel Küblböck lana kaiser(1)
Lana Kaiser war als Daniel Küblböck bekannt geworden (Bild: dpa)

Damals hiess es in einem Bericht der Passauer Neue Presse: «Der Verschollene wird aufgefordert, sich bis spätestens 25. September 2020 beim Amtsgericht Passau (…) – Abteilung für Verschollenheitssachen – zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann.» Ferner ergehe die «Aufforderung an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen».

Lana hatte unter dem Namen Daniel Küblböck in der ersten Staffel der Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» (RTL) im Jahr 2003 den dritten Platz belegt. Danach wurde Küblböck in den Medien häufig als eine Art Witzfigur vorgeführt, nahm auch am Dschungelcamp teil. Anfang September 2018 war Lana vor der Küste Kanadas verschwunden. Die Ermittler*innen gingen von Suizid aus.

Ende 2018 war das Buch mit dem Titel «Daniel Küblböck – die wahre Geschichte» erschienen – ein Vertrauter kritisierte jedoch die Veröffentlichung als «Grabräuberei» (MANNSCHAFT berichtete).

Damals schrieb Küblböcks Vater: «Daniel war nicht depressiv, aber er hatte seit kurzem psychische Probleme, die man wohl am Besten mit einer Art Psychose beschreiben kann. Ich kann für mich zu hundert Prozent ausschliessen, dass Daniel einen Selbstmord geplant oder vor hatte sein Leben zu beenden. Dies kann er nur in einem Ausnahmezustand getan haben, ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, was er tut und welche Folgen das haben wird. Wir haben uns durch seine plötzliche Wesensveränderung, die sich in den letzten Wochen in vielen Facetten gezeigt hat, grosse Sorgen gemacht und so habe ich alles daran gesetzt, diese Reise zu verhindern.»

«Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser» ist ab 26. August in der ARD Mediathek abrufbar. Das Leben des Daniel Küblböck, später Lana Kaiser, wird aus der Perspektive von Familie, Freund*innen sowie Wegbegleiter*innen, unter anderem der Dragqueen Olivia Jones sowie von Celebrities wie Riccardo Simonetti und Lucy Diakovska erzählt und eingeordnet.

Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die Hosi Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.

Cora Schumacher plaudert mit Oliver Pocher: «Hätte Ralf nicht geheiratet, wenn ich es gewusst hätte» (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren