«Nicht alle schwulen Geschichten müssen glücklich sein»
«Dahmer – Monster» ist für Serienschöpfer Ryan Murphy sehr wohl ein LGBTIQ-Thema
«Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story» ist eine der erfolgreichsten Serien bei Netflix. Doch für Serienschöpfer Ryan Murphy gibt es nicht nur Grund zur Freude.
Seit «Dahmer» bei Netflix läuft, gibt es Kritik an der Serie, etwa von Hinterbliebenen der Opfer (MANNSCHAFT berichtete). Die zehnteilige Thrillerserie beleuchtet die Morde Dahmers an mindestens 17 jungen Männern bis zu seiner Festnahme im Jahr 1991 (MANNSCHAFT berichtete).
U.a. gab es Zuschauer*innen, die in den sozialen Medien kritisierten, dass die Serie unter dem Label LGBTQ lief; einige beklagten, dass dies nicht die Repräsentation sei, die man sich wünsche.
Ryan Murphy ging in einem Interview mit der New York Times nun auf die Kontroverse ein, bei der das Label LGBTQ einige Tage nach der Premiere von «Dahmer» wieder entfernt wurde.
«Ich fragte, warum sie das getan hätten, und sie sagten, weil die Leute verärgert seien, weil es eine verstörende Geschichte sei», sagte Murphy über die Reaktion von Netflix. «Ich sagte: Nun, ja. Aber es war die Geschichte eines schwulen Mannes und, was noch wichtiger ist, seiner schwulen Opfer.»
Murphy fügte hinzu, er glaube nicht, «dass alle schwulen Geschichten glückliche Geschichten sein müssen».
Er ging auch auf Vorwürfe ein, dass die Serie das Trauma der Familien der Opfer – von denen viele schwarze Männer waren – ausgenutzt habe, und stellte fest, dass er ein Licht auf den Rassismus und die Homophobie im Zusammenhang mit dem Fall werfen wolle. Es sei damals so einfach für den Serienkiller gewesen, mit Aspekten wie seinem Weissen-Privilegien davonzukommen.
«Was sind jetzt die Regeln?», fragte Murphy in dem Interview. «Sollen wir jetzt nie wieder Filme über einen Tyrannen machen?»
Derweil übt Lionel Dahmer, der Vater des Serienmörders Jeff, angesichts der Serie Kritik an Netflix. Weil er nicht über die Produktion informiert worden sei, will er möglicherweise rechtliche Schritte gegen den Streamingdienst unternehmen. Fans des Serienmöders sollen auf seinem Grundstück aufgetaucht sein und ihn aggressiv belästigt haben. Deshalb stehen dort mittlerweile «Betreten verboten»-Schilder, hatte u.a. The Sun berichtet.
Das könnte dich auch interessieren
USA
Trans Mann gefoltert und ermordet: Angeklagte plädieren auf nicht-schuldig
Sieben Personen sind in New York im Zusammenhang mit der Ermordung eines trans Mannes aus Minnesota angeklagt. Der 24-Jährige wurde vor seinem Tod bestialisch gefoltert und misshandelt.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Justiz
People
«We are family» – Diese Promis stehen zu ihren queeren Verwandten
Sie sind schwul, lesbisch oder trans: die Geschwister, Kinder und Eltern von Promis. Ob Cher, Chris Evans oder Anne Hathaway: Sie stehen zu ihren queeren Familienmitgliedern. Eine Auswahl.
Von Andrea Meili
LGBTIQ-Rechte
News
TIN
Europa
Gute Nachrichten für trans Community: Gericht stärkt Rechte
Trans Personen stossen oft auf Widerstände, wenn sie ihren Geschlechtseintrag ändern wollen – so auch in Ungarn. Jetzt hat der Europäische Gerichtshof dazu ein Urteil gefällt.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Wien
Drei Tage Terror: Wiener misshandelt trans Frau nach Sex-Date
Gewaltverbrechen in Wien: Im Juli 2024 hielt ein 30-Jähriger eine trans Frau drei Tage lang gefangen. Nun wurde er verurteilt.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Justiz
Österreich