CSD Leipzig: Zwischen rechtem Protest und grosser Polizeipräsenz
Zur Unterstützung haben auch Queer-Beauftrage ihre Teilnahme angekündigt
Beim CSD Leipzig gibt es nach den Vorfällen in Bautzen strengere Sicherheitsvorkehrungen seitens Veranstalter*innen und Polizei. Auch Politprominenz hat sich zur Unterstützung angekündigt.
Nach dem Aufmarsch von Neonazis beim Demonstrationszug zum Christopher Street Day im sächsischen Bautzen (MANNSCHAFT berichtete) will Berlins Queer-Beauftragter am Samstag den CSD in Leipzig besuchen und unterstützen. Es gehe um Präsenz und Solidarität für die schwul-lesbische Szene vor Ort, kündigte Alfonso Pantisano der dpa an.
Auch in Leipzig haben rechtsextreme Gruppen und Neonazis zu Gegenveranstaltungen zum CSD aufgerufen. «Bautzen sollte uns eine Warnung sein», sagte Pantisano. Man dürfe den Feinden der Demokratie nicht «unsere Strassen und unsere Freiheit überlassen».
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Sven Lehmann (Grüne), kündigte ebenfalls für Leipzig seinen Besuch an. Er erwarte von der Polizei, dass der CSD geschützt werde und eine sichere Demonstration möglich sei, kündigte er an.
Die Organisator*innen des CSD Leipzig haben ebenso auf die verschärfte Sicherheitslage hingewiesen. Für den 17. August seien verschiedene weitere Versammlungen und Kundgebungen angekündigt worden. Darunter ein Gegenprotest von Rechtsextremist*innen, der sich ab 10 Uhr am Hauptbahnhof versammelt. Bereits ab 9.30 Uhr habe deshalb das Bündnis Leipzig drei Kundgebungen in diesem Bereich angemeldet.
«Wir stehen aufgrund dieser Situation in engem Austausch mit den zuständigen Behörden und beobachten die Sicherheitslage kontinuierlich», erklärten die Veranstalter*innen bei Facebook. «Die Sicherheit unserer Teilnehmer*innen steht für uns an oberster Stelle. In diesem Jahr wird es deshalb einen verstärkten und sichtbareren Einsatz der Polizei rund um den Augustusplatz und auch am Hauptbahnhof geben»
Das Mitführen von Glasflaschen und gefährlichen Gegenständen sowie Pyrotechnik ist während der Demo untersagt. Aus Rücksicht auf andere, vor allem minderjährige Teilnehmer*innen wird zudem gebeten, auf Cannabis und Alkohol zu verzichten.
Ausserdem sollen keine National- und Regionalflaggen mitgeführt werden. «Wir möchten vermeiden, dass Konflikte auf dem CSD ausgetragen werden, die dort nicht hingehören und die Demo vor Vereinnahmungen schützen», heisst es.
In Bautzen hatten am Samstag mehr als 1000 Menschen an dem CSD-Zug teilgenommen. Parallel versammelten sich etwa 680 Menschen aus dem rechtsextremen Lager und von Neonazi-Gruppen. Die Polizei hielt die beiden Veranstaltungen voneinander fern. Die Polizei stellte bei rechtsextremen Demonstranten Sturmhauben sicher und teilte mit, offenbar seien «ausländerfeindliche Parolen» gesungen worden. Die CSD-Veranstalter*innen sagten eine geplante Abschlussparty aus Sicherheitsgründen ab.
Bei Koikoi singt man Serbisch. Die Band hat sich einen Namen aufgrund ihrer Unterstützung für LGBTIQ gemacht. Frontmann Marko Grabež über queere Liebe und europäische Perspektive (MANNSCHAFT+).
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