CSD Freiburg: «Antifaschismus ist für uns eine grundsolide Haltung»
Rund 17'000 Menschen nahmen an der Parade teil
Rund 17’000 Menschen haben ersten Schätzungen zufolge an der Parade zum Christopher Street Day in Freiburg teilgenommen. Die Organisator*innen verteidigen derweil ihre antifaschistische Positionierung.
«Was die Teilnehmerzahl angeht, sind wir auf jeden Fall wieder auf Vor-Corona-Niveau», sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Hinzu kämen etwa 30’000 bis 40’000 Zuschauer*innen. Wahrscheinlich sei der diesjährige CSD der grösste, den es in Freiburg bislang gegeben habe. Die Veranstaltung lief demzufolge zunächst störungsfrei ab.
Die Teilnehmenden gingen gegen Diskriminierung von und Gewalt gegen queere Menschen sowie für Toleranz und Respekt auf die Strasse. Die Parade war am Samstagnachmittag mit 14 Wagen durch die Innenstadt gezogen. Der CSD in Freiburg ist nach Angaben der Initiatoren eine der grössten Veranstaltungen dieser Art in Baden-Württemberg.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatten sich allerdings mehrere Organisationen vom CSD in Freiburg distanziert. Der CSD Stuttgart und der Landesverband Baden-Württemberg vom LSVD nahmen nicht teil (MANNSCHAFT berichtete). Als Grund wurde eine vermeintliche Werbung für Linksradikalismus angeführt.
«Es ist schon erstaunlich, dass sowohl LSVD als auch die Verantwortlichen des CSD Stuttgart sich ernsthaft aufgrund unserer antifaschistischen Symbolik entsetzt zeigen, während sich bundes- und weltweit ein rechter Rollback vollzieht», heisst es in einer Stellungnahme der Organisator*innnen. «In Anbetracht der Tatsache, dass wir als queere Community weltweit zunehmend von Rechts bedroht und angegriffen werden, empfinden wir die Position als äusserst besorgniserregend und gefährlich.»
Der LSVD hatte unter anderem kritisiert, dass der «familienoriientierte Verband» an keiner radikalen Veranstaltung teilnehmen könne. Dem entgegnete der CSD Freiburg: «Antifaschismus ist für uns eine grundsolide Haltung. Antifaschismus ist für uns nicht linksradikal und hat auch nichts mit Randale und Sachbeschädigung zu tun.»
Die Verantwortlichen warben für einen friedlichen CSD, so wie er in den vergangenen zehn Jahren stattgefunden habe – immer mit antifaschistischer Positionierung, wie betont wird. «Unser Erfolg gibt uns Recht, was auch die stetig wachsende Zahl an Teilnehmenden zeigt», wird in der Mitteilung erklärt.
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