Corona schrumpft Demo zur Cologne Pride auf 2000 Menschen
Verschiedene Fahrrad-Gruppen waren getrennt in Köln unterwegs
Die grosse Demo zur Cologne Pride im Juli war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Nun fanden am Wochenende unter Hygieneregeln verschiedene Veranstaltungen statt; zur Fahrrad-Sternfahrt am Sonntag kamen etwa 2.000 Teilnehmer*innen.
Zu der Sternfahrt wurden ursprünglich 4000 Menschen erwartet, am Ende waren es zwischen 1500 und 200 Teilnehmer*innen. Die steigenden Corona-Infektionen dürften für viele ein Grund gewesen sein, zu Hause zu blieben. Ebenfalls am Sonntag hat der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Hotspots angekündigt. Sie sollen gelten, wenn in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt in NRW die Grenze von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner*innen binnen sieben Tagen überschritten wird: So dürfen sich u.a. nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen.
7,7 Mio. Euro – Ausgaben für LGBTIQ-Projekte erneut erhöht
Die Veranstalter*innen zeigten sich auf Facebook dennoch zufrieden. «Was war das für ein ColognePride 2020. Nichts konnte so sein wie wir es alle gewohnt sind. Aber dank aller Teilnehmer und Zuschauer, die sich alle absolut verantwortungsvoll verhalten haben, konnte die heutige Demonstration und Kundgebung mit ca 1500 Teilnehmern so erfolgreich und emotional sein.»
In der Corona-Pandemie war dies ein Alternativprogramm für die ausgefallene traditionelle Parade zum Christopher Street Day (CSD) im Juli. Die Grossveranstaltung war abgesagt worden, für die Fahrraddemo galten Hygieneregeln und Alkoholverbot. Das Konzept sah u. a. vor, dass vier verschiedene Fahrrad-Gruppen unterwegs waren, die sich untereinander nicht begegnen sollten: Während die erste Gruppe schon fuhr, sollte sich erst die zweite in Bewegung setzen usw. (Auch Hamburg hatte die Pride im Sommer aufs Fahrrad verlegt – MANNSCHAFT berichtete).
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Und so durfte die Veranstaltung trotzdem stattfinden. In der Community sorgte das teils für Kritik, viele User*innen nannte die Durchführung der Veranstaltung «unverantwortlich». Auch die kürzlich wiedergewählte Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte am Freitag wegen der steigenden Infektionszahlen an die Verantwortung der LGBTIQ-Community in Köln appelliert.
Zu den politischen Forderungen in diesem Jahr gehörte u. a. die Erweiterung des Artikels 3, Absatz 3 des Grundgesetzes um die Merkmale sexuelle und geschlechtliche Identität, bundesweite Aktionspläne gegen Homo-, Trans- und Biphobie und ein reformiertes Abstammungsrecht, das alle Formen von Regenbogenfamilien anerkennt und absichert.
Bereits am Freitagabend wurde die «Cologne Pride Show» in der Lanxess Arena gefeiert. Dort traten u.a. die Schlagersängerinnen Kerstin Ott und Michelle sowie der Comedian und MANNSCHAFT-Kolumnist Marcel Mann auf.
Der Veranstalter der Cologne Pride, der Verein KLuST, hatte Anfang des Jahres für heftige Kritik gesorgt, weil man unter dem Motto «Einigkeit! Recht! Freiheit!» demonstrieren wollte. Stattdessen entschied man sich in Köln für ein anderes Motto (MANNSCHAFT berichtete).
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