CDU und SPD verhandeln Koalition – Kein Gendern an Schulen
Pläne für Hessen
Fünfeinhalb Wochen nach der Landtagswahl verhandeln CDU und SPD nun über ein mögliches Regierungsbündnis. Zum Start werden viele freundliche Worte gewechselt, Zuversicht wird verbreitet.
Die Spitzen von CDU und SPD in Hessen loten seit Mittwoch bei Koalitionsverhandlungen die Basis für ihre geplante gemeinsame Landesregierung aus. In den Sondierungsgesprächen sei ein sehr stabiles Vertrauensverhältnis gewachsen, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) zum Auftakt in Wiesbaden. Es seien Gespräche «auf Augenhöhe» gewesen.
Die Parteien wollen in Schulen, Unis und Rundfunkanstalten bestimmte genderneutrale Schreibweisen verbieten. In einem Sondierungspapier heisst es, man wolle «festschreiben», dass staatliche und öffentlich-rechtliche Institutionenauf das Gendern mit Sonderzeichen verzichten sollen.
Die Frankfurter Rundschau berichtete schon über Jubelstimmung beim «Volksbegehren gegen Genderzwang». Die zukünftige Koalition in Wiesbaden habe sich des Anliegens der Bürgerinitiative und damit «dem Willen der Mehrheit der hessischen Bevölkerung» angenommen, so die Initiative aus Kassel.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hate sich kürzlich gegen das Gendern ausgesprochen, allerdings für Vielfalt und Modernität in der französischen Sprache plädiert. «Wir müssen dieser Sprache erlauben, zu leben, sich inspirieren zu lassen und Worte am anderen Ende der Welt zu stehlen», sagte Macron bei der Eröffnung der internationalen Cité der französischen Sprache im Schloss von Villers-Cotterêts. Aber man müsse nicht dem Zeitgeist nachgeben. «Das Maskulinum ist das Neutrum, man muss keine Punkte in die Mitte der Wörter setzen oder Bindestriche oder andere Dinge, um sie lesbar zu machen», sagte Macron.
Gendern ist in Frankreich wie auch in Deutschland immer wieder ein Streitthema. Diskutiert wird, ob – und wenn ja, wie – die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden können oder sollten – um zum Beispiel Frauen offensiver einzubeziehen. Die Rolle des Sterns übernimmt im Französischen ein Punkt, der es ermöglichen soll, Worte so zu schreiben, dass sie gleichzeitig die männliche und die weibliche Form einer Bezeichnung sichtbar machen. 2021 hatte der Bildungsminister inklusive Sprache an Schulen verboten.
Auch der Schweizer Autor Martin Suter hält nicht viel vom Gendern. Er habe nicht mehr genug Lebenszeit, sich damit zu befassen(MANNSCHAFT berichtete). Dagegen will SP-Nationalrätin Céline Widmer mehr Mut zum Gendern. Ihr Ziel: eine trans-inklusive Sprache (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News