Erster aktiver NFL-Profi: «Wollte nur kurz sagen, dass ich schwul bin»
Carl Nassib bedankt sich für die Unterstützung seiner Familie und seiner Freund*innen
Die NFL ist die beliebteste Profi-Liga in den USA. Spieler dort sind für viele Menschen das Sinnbild für Stärke und Männlichkeit. Nun hat mit Carl Nassib der erste aktive Footballer seine Homosexualität öffentlich gemacht und sehr viele positive Reaktionen erhalten.
Der Football-Profi Carl Nassib hat in einem vielbeachteten Schritt als erster aktiver NFL-Spieler seine Homosexualität öffentlich gemacht. «Was geht, Leute», sagte der Defensive End der Las Vegas Raiders in einem am Montag (Ortszeit) auf Instagram veröffentlichten Video. «Ich wollte nur einen kurzen Moment nutzen und sagen, dass ich schwul bin. Ich wollte das schon seit einiger Zeit tun und fühle mich endlich wohl damit, es loszuwerden.»
Ich denke einfach, dass Sichtbarkeit so wichtig ist
Der 28-Jährige bedankte sich für die Unterstützung seiner Familie und seiner Freunde, durch die er es zuletzt als möglich empfunden habe, «öffentlich und stolz zu sagen, dass ich schwul bin». In den vergangenen 15 Jahren habe ihn dieser Moment «traurigerweise» gequält, ergänzte er in einem begleitenden Text.
Grosszügige Spende an das Trevor-Projekt Nassib berichtete, von der NFL, seinen Trainern und Mitspielern habe er Unterstützung bekommen. Er sei sofort mit «dem grössten Respekt und mit Akzeptanz» begrüsst worden. Er gehe den Schritt nicht, weil er Aufmerksamkeit haben wolle. «Ich denke einfach, dass Vertretung und Sichtbarkeit so wichtig sind», sagte er. Er werde das Trevor-Projekt mit 100 000 US-Dollar unterstützen. Die Organisation betreibt eine Telefonseelsorge für junge LGBTQ-Menschen.
«Die NFL-Familie ist stolz auf Carl, dass er heute seine Wahrheit so couragiert geteilt hat», sagte NFL-Boss Roger Goodell in einer Stellungnahme. «Vertretung ist wichtig. Wir teilen seine Hoffnung, dass Statements wie seines eines baldigen Tages keinen Nachrichtenwert mehr haben, weil wir zu vollständiger Gleichberechtigung für die LGBTIQ-Gemeinschaft marschieren. Wir wünschen Carl viel Glück für die anstehende Saison.»
Auch die reichweitenstarken Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren überwiegend positiv und unterstützend. Die Raiders kommentierten mit den Worten «Sind stolz auf dich, Carl». Der Beitrag wurde von den Los Angeles Chargers geteilt und mit «manche Dinge sind grösser als eine Rivalität» überschrieben. LGBTIQ Interessensvertreter*innen lobten den Schritt als wichtig und hilfreich.
Kurz zuvor hatte sich Japans Fussballstar Kumi Yokoyama als trans geoutet (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
«Lügen und Verleumdungen» – FPÖ macht Stimmung gegen Pride und ESC
In Tirol macht der dortige FPÖ-Chef Markus Abwerzger Stimmung gegen die Austragung des ESC 2026, um die sich neben Wien auch Innsbruck beworben hat. Österreich sollte freiwillig auf die Durchführung verzichten, so Abwerzger. Grund sei Antisemitismus.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
Community
Zürcher Arzt ist neuer «Mr. Gay Europe»
Michael Esteves Pereira hat in Amsterdam die Wahl zum «Mr. Gay Europe» gewonnen. Er übernimmt das Amt von dem Niederländer Tim Küsters.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Jugend
Schwul
Comic
Ralf König: Noch zwei Jahre bis zur Rente
Ralf König ist Comic-Zeichner, Schwulen-Ikone und Spezialist für das Aufspiessen von Homo- und Hetero-Klischees. Persönlich ist er anders, als ihn sich so mancher Fan vorstellen dürfte.
Von Newsdesk/©DPA
Buch
Lust
Schwul
Unterhaltung
News
Queere Ampelpaare auch in Bremen?
In anderen Städten gibt es sie längst - nun wollen die Bremer Grünen erreichen, dass sie auch in der Hansestadt installiert werden: Fussgängerampeln mit Motiven von lesbischen oder schwulen Paaren.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland