Blumen gegen Hass: Pride in Jerusalem
Heute Abend erwartet Jerusalem die bislang grösste Gay-Pride seiner Geschichte. Nachdem vor zwölf Monaten ein religiöser Extremist für ein Blutbad sorgte, ist die Alarmbereitschaft dieses Jahr gross. Allerdings ist auch viel Wille in der Community spürbar, dem Terror nicht klein beizugeben.
Die diesjährige Gay-Pride in Jerusalem ist Shira Banki gewidmet. Die damals 16-Jährige wurde vor einem Jahr von einem religiösen Extremisten, Yishai Schlissel, während des Marschs der LGBT-Community auf offener Strasse erstochen.
Die Organisatoren erwarten eine Rekordzahl an Teilnehmenden, viele Heteros folgen dem Aufruf der Eltern von Banki und solidarisieren sich. Hierbei werden 2000 zusätzliche Polizisten aufgeboten, um mehr Sicherheit in Anbetracht der vergangenen Geschehnisse zu gewährleisten.
Organisator Tom Canning sagt, die Pride-Tage seien die einzigen des Jahres, wo LGBT-Menschen sich in Jerusalem öffentlich zeigen und wohl fühlen könnten. Anders als im gelobten Gay-Mekka Tel Aviv muss homosexuelles Leben in der «heiligen Stadt» im Verborgenen stattfinden.
Eine symbolträchtige Person wird heute allerdings fehlen, Bürgermeister Nir Barakt unterstützt wohl das Abhalten der Kundgebung, möchte sich selber aber nicht dazugesellen. In einem Interview mit der Tageszeitung «Jediot Achronot» sagt er zum umstrittenen Politikum: «Toleranz bedeutet nicht nur, eine Parade abzuhalten. Es bedeutet auch, einen Weg zu finden, diese ohne die Gefühle anderer zu verletzten, durchzuführen.»
Die Menschen, die an der Pride in Jerusalem heute Abend teilnehmen, werden eingeladen, Blumen mitzubringen, um den Tatort in ein Blütenmeer zu verwandeln.
Text: Curdin Seeli
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