Bischof Bätzing gegen Segnungsaktion für Homosexuelle
Die Segnungen seien nicht als Instrument für Proteste geeignet
Bischof Bätzing wendet sich gegen «Segnungsgottesdienste für Liebende». Sie hätten ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich gegen bundesweit geplante «Segnungsgottesdienste für Liebende» rund um den 10. Mai (MANNSCHAFT berichtete) ausgesprochen. Solche öffentlichen Aktionen, bei denen insbesondere auch homosexuelle Paare gesegnet werden sollten, halte er «nicht für ein hilfreiches Zeichen und einen weiterführenden Weg», kritisierte der Limburger Bischof am Mittwoch.
«Segnungsgottesdienste haben ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet», so Bätzing.
Der Vatikan hatte kürzlich die Segnung homosexueller Paare verboten, da dies «objektiv» nicht Gottes Wille entspreche (MANNSCHAFT berichtete). Zahlreiche katholische Verbände und über 280 Theologieprofessoren aus dem deutschsprachigen Raum protestierten dagegen. Einzelne Priester haben angekündigt, sie würden weiterhin homosexuellen Paaren den Segen erteilen. Bätzing betonte in seiner Erklärung, das Thema der Segnungen müsse im Rahmen des derzeit laufenden Reformprozesses «Synodaler Weg» diskutiert werden.
Auf der Website «Liebe gewinnt» kann man nachsehen, wo überall rund um den 10. Mai Segnungsgottesdienste geplant sind. «Wir feiern die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen und bitten um Gottes Segen», heisst es dort. «Ganz ohne Heimlichkeit.» Man werde Menschen, die sich auf eine verbindliche Partnerschaft einließen, auch in Zukunft begleiten und ihre Beziehung segnen.
Kann keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser teilte am Mittwoch zu den Segnungsfeiern mit: «Bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet. Als Bischof kann ich keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen.» Er bitte alle pastoralen Mitarbeiter, das Thema nicht zu politisieren.
Ein Selfie mit einem schwulen Reality-TV-Star genügte, um Henry Frömmichens Traum zu beenden. Der ehemalige Priesterschüler wurde aus dem Seminar geworfen – und machte die Sache aus Ärger über das Verbot von Segensfeiern öffentlich MANNSCHAFT berichtete
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Nach Mobbing gegen schwulen Lehrer: Schule offen für queere Projekte
Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
Schwul
Deutschland
SPD-Frau aus Sachsen: Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte
Ihr Vorgänger hat sich für seine Initiativen Respekt erworben. Nun will sich eine Frau aus Sachsen um die Rechte und das Ansehen queerer Menschen kümmern.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
Ungarn
Pride-Verbot: 20 EU-Länder erhöhen den Druck auf Ungarn
20 EU-Staaten stellen sich klar gegen Ungarns Pride-Verbot. Auch Deutschland verschärft den Ton Richtung Budapest – und bringt einen möglichen Entzug der Stimmrechte ins Spiel.
Von Newsdesk/©DPA
News
Österreich
Pride
Deutschland
Theater
«Ooops …»: Wo sind die queeren Figuren im deutschsprachigen Musical?
Obwohl es im englischsprachigen Musical seit den frühen 2000er-Jahren einen Tsunami an Stücken mit LGBTIQ-Themen gibt, kommt davon im deutschsprachigen Raum wenig an. Warum eigentlich?
Von Kevin Clarke
Kultur
Musik
TIN
Bühne
Österreich