Belgische Stadt Ypern widerruft Erlaubnis für rechtsextremes Festival

Zuvor hatte es Kritik an der Genehmigung für «Frontnacht» gegeben

Symbolbild: Unsplash/Jay Wennington
Symbolbild: Unsplash/Jay Wennington

Die belgische Stadt Ypern will ein rechtsextremes Musikfestival doch nicht genehmigen. LGBTIQ waren davor gewarnt worden, in die Nähe der Stadt zu kommen.

Der Stadtrat habe einstimmig beschlossen, die Veranstaltung nicht zu erlauben, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf die Stadt. Demnach sei die Auflage, dass die Veranstaltung keine Verbindung zu Neonazismus und Neofaschismus haben dürfe, nicht erfüllt worden.

Mehrere Organisationen und politische Parteien hätten sich zuvor für eine Absage des Festivals ausgesprochen. Auch Sicherheitsbehörden hätten Bedenken geäussert. Demnach sollten Bands auftreten, die neonazistisches und neofaschistisches Gedankengut vermittelten. Auf der Veranstaltung sollten Ankündigungen zufolge auch Musiker aus Deutschland auftreten.

«Ich verstehe absolut nicht, dass dieses Festival stattfinden kann», hatte Thorsten Hindrichs, Musikwissenschaftler an der Universität Mainz, zuvor gegenüber De Standaard erklärt. Hindrichs konzentriert sich auf die rechtsextreme Musikszene und nannte bestenfalls für «unglaublich naiv», Neonazi-Gruppen auftreten zu lassen.

«Wir merken hier in Deutschland, dass junge Neonazis in Telegram-Kanälen planen, zur Frontnacht zu gehen», sagte Hindrichs. «Ich rate People of Color oder LGBTIQ-Personen, an diesem Wochenende nicht in die Nähe von Ypern zu kommen.» Eine weitere Gefahr solcher Festivals bestehe darin, dass sie Neonazi-Denken normalisieren. Eins der Ziele solcher Veranstaltungen sei es, Menschen zu rekrutieren.

In und um die Stadt Ypern gab es in den beiden Weltkriegen schwere Kämpfe. Während des Ersten Weltkriegs kamen dort mehr als eine halbe Million Menschen ums Leben. Auch kam es in der Region zum ersten Einsatz von Giftgas. Am 22. April 1915 hatten die Deutschen den Befehl für einen Chlorgas-Angriff gegeben.

Deutsch-Rap feiert oft homophobes oder gar antisemitisches Gedankengut: Kollegah bereut nur einen Teil davon (MANNSCHAFT berichtete).

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