Behörden schließen Diversity Haus in St. Petersburg
Mit dem Diversity House wollte man zur Fußball-WM in St. Petersburg einen Raum schaffen, der als Safe Space für alle Minderheiten dient. Aber auch als eine Art Bildungseinrichtung sollte das Haus dienen, für Vorträge und Workshops. Es befand sich lediglich 50 Meter von der FIFA Fanzone in der Innenstadt von St. Petersburg entfernt. Hier waren alle willkommen, um Vielfältigkeit zu feiern und andere Leute kennenzulernen, denen Inklusion und Menschenrechte am Herzen liegen.
Nun wurde es von den Behörden geschlossen. Wie das FARE Netzwerk gegen Diskriminierung im Fußball mitteilte, hätten die Vermieter ihre Erlaubnis bereits am Abend der Eröffnung der WM zurückgezogen.
Piara Powar, der Geschäftsführer von Fare sagte, die Art, wie das Diversity Haus geschlossen worden sei, sei bei Organisation in der Stadt bekannt. „Sie kennen es als Vorgehen gegen Initiativen, die nicht ihren politischen Zielen entsprechen.“
Es sei ein politischer Angriff, gerichtet auf ein Projekt, das sich für Menschenrechte einsetze, was von mächtigen konservativen Kräften in Russland eingeschränkt werde.
Man sei ziemlich schroff behandelt worden, habe den Strom abgedreht und keine Erklärung abgeben, sagte Elena Belokurova, eine Petersburger Aktivisten der Gruppe „Cup for People“, zum britischen Guardian.
„Das St. Petersburger Diversity House ist keine Provokation und die Inhalte verstoßen nicht gegen Gesetze“, so Powar. Man habe sich vorab mit der Polizei abgestimmt, es habe keine Sicherheitsbedenken gegeben.
Wir sind bereit, weiter Katz und Maus mit den Behörden zu spielen
“Das Petersburger Diversity Haus hat neue Räume gefunden und wird noch heute öffnen“, hieß es in einer Pressemitteilung am Samstag. Wenn die Behörden weiter „Katz und Maus spielen“ wollten, sei man so lange dazu bereit, bis ihnen der Wert der Arbeit klar werde.
Laut Powar habe FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura versucht, sich einzusetzen, aber ohne Erfolg.
Ebenfalls am Donnerstag war der britische LGBTIQ-Aktivist Peter Tatchell festgenommen worden. Er hatte nahe dem Roten Platz in Moskau mit einem Plakat gegen den Umgang mit Homosexuellen in Russland protestiert. „Putin unternimmt nichts gegen die Folter schwuler Menschen in Tschetschenien“, stand auf dem Plakat des 66-Jährigen.
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Queere Solidarität: Grosse Prides helfen kleineren Prides
Am Wochenende fand in Barcelona die jährliche Konferenz der Europäischen Pride Organisationen statt. Ein Vertreter aus Magdeburg berichtet von solidarischen Vorhaben.
Von Michael Freckmann
Pride
Queerfeindlichkeit
Hamburg
Homofeindliche Attacke nach CSD: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Gut ein Jahr nach einem mutmasslich schwulenfeindlichen Angriff auf einen Mann in Hamburg hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 19-Jährige lebt in Niedersachsen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Berlin
Schwulenfeindliches Mobbing in Berlin: Schulaufsicht in der Kritik
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln berichtet über monatelanges Mobbing gegen ihn. Nun steht der Leiter der Schulaufsicht in der Kritik. In einem Artikel des Tagesspiegel wird er «König von Mitte» genannt.
Von Newsdesk Staff
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Geständnis vor Gericht: Nach dem Sex über 70-mal zugestochen
Weil er geglaubt haben soll, sein Sexpartner könne seine Gedanken lesen, soll ein 50-Jähriger im Wahn zum Messer gegriffen haben. Nun hat er vor Gericht seine Tat gestanden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News