«Becoming Karl Lagerfeld» – Des Kaisers neue Kleider
In der Titelrolle ist Daniel Brühl zu sehen
Gerade einmal fünf Jahre, nachdem mit Karl Lagerfeld der wohl bekannteste deutsche Modeschöpfer verstarb, soll ihm bereits auf der Leinwand und im TV ein Denkmal gesetzt werden.
Seit ein paar Tagen hat Hamburg eine «Karl-Lagerfeld-Promenade». Der Abschnitt «Am Alsterfleet» in der Innenstadt wurde zu Lagerfelds Ehren umbenannt.
Fünf Jahre nach seinem Tod findet auch die filmische Auseinandersetzung statt. Während sich ein Biopic fürs Kino mit Jared Leto in der Hauptrolle noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befindet, startet bereits am 7. Juni mit «Becoming Karl Lagerfeld» eine Miniserie über das Leben des legendären Designers auf Disney+.
Die Hauptrolle in der sechsteiligen französischen Produktion, der das Buch «Kaiser Karl» der Journalistin Raphaëlle Bacqué zugrunde liegt, übernimmt Daniel Brühl (MANNSCHAFT berichtete). Schon der im März veröffentlichte Trailer hat gezeigt, dass Brühl durchaus das Zeug hat, den ikonischen Modeschöpfer zu verkörpern.
Gemäss ihres Titels befasst sich die Serie vor allem mit dem Aufstieg des noch jungen Designers im Paris der 1970er-Jahre, wobei nicht zuletzt die queere Subkultur der Stadt näher beleuchtet wird.
So steht auch die jahrelang andauernde Rivalität Lagerfelds mit Yves Saint Laurent und dessen Partner Pierre Bergé im Zentrum der Handlung. Ebenso wie Karl Lagerfelds Beziehung zu Dandy und Lebemann Jacques de Bascher, den er als Liebe seines Lebens bezeichnete und 1989 an Aids verlor.
Generell verspricht «Becoming Karl Lagerfeld» einen spannenden Einblick in das Privatleben eines Mannes, der aus diesem zeitlebens eher ein Geheimnis gemacht hat und durch sein enormes Talent sowie sein prätentiöses und doch stets geistreiches Auftreten unsterblich geworden ist.
Unsere Kolumnistin und Dragqueen Mona Gamie reflektiert über die Freiheit in Beziehungsformen jenseits von Monogamie und Polygamie in der queeren Community (MANNSCHAFT+).
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