Festival streicht Auftritt von transphober Rapperin Azealia Banks
Sie war als Headlinerin beim Milkshake angekündigt
Die Veranstalter*innen des jährlich in den Niederlanden stattfindenden Milkshake Festivals haben die Rapperin Azealia Banks als Headlinerin aus dem Programm genommen – nach massivem Shitstorm wegen transphober Äusserungen.
In einem Instagram-Post geht das Social-Media-Team des elektronischen Tanzfestivals darauf ein, dass die Ankündigung des Auftritts von Banks im Line-up zu heftigen pro und contra Reaktionen geführt habe.
Die Entscheidung, Banks in Amsterdam auftreten zu lassen, wurde besonders von Seiten der LGBTIQ-Community kritisiert – da das Festival am Wochenende vom 25. bis 27. Juli 2025 von vielen als Höhepunkt des queeren Gemeinschaftskalenders der Stadt gesehen wird. Banks selbst identifiziert sich als bisexuell.
«Kastration» Aber: 2021 hatte Banks, laut Bericht von Pink News, geschlechtsangleichende Massnahmen gleichgesetzt mit «Kastration» und suggeriert, dass die Gesellschaft derzeit «mentale Gymnastik» vollführe, um trans Frauen voll zu würdigen (MANNSCHAFT berichtete über das Thema). Sie schloss sich auch Elon Musk an, der meinte, der Begriff cis Frauen existiere nicht, da es «nur Frauen gibt, und dann gibt es trans Frauen». Banks ging sogar einen Schritt weiter und behauptete, laut Pink News, dass trans Frauen «nur heisse schwule Jungs mit Makeup im Gesicht und Schönheitsoperationen» seien («just hot gay boys with beat faces and plastic surgery»).
Auch erwähnte sie auf Instagram, dass sie zwar «für trans Girls lebt», aber «der ganze trans Scheiss kein Thema ist». Denn: «Das sind nur schwule Jungs auf Hormonen, die männliche Aggression nutzen, um sich in Frauenräume zu drängen.» So wird sie jedenfalls in verschiedenen LGBTIQ-Medien zitiert.
Duell mit J.K. Rowling
Zwar hat Banks inzwischen auch ganz andere (unterstützende!) Dinge zum Thema Transrechte gesagt und sich aktuell in diesem Kontext mit J.K. Rowling auf X angelegt, um deren als transfeindlich verstandene Haltung zu kritisieren, doch das ändert nichts daran, dass viele sich an die älteren Ausbrüche von Banks erinnern.
Die Flut von Nachrichten, die das Milkshake Festival erhalten hat, weil es Banks als Headlinerin angekündigt hatte, bestätigen das.
«Uns ist klar, dass wir einen Fehler gemacht haben und dass wir wichtige Informationen übersehen haben», erklären die Organisator*innen nun auf Instagram. «Die Sicherheit unserer Besucher*innen, unseres Teams, der Künstler*innen und der Crew wird immer unsere oberste Priorität sein.»
Safe-Space-Gefühl in Gefahr
Die Organisator*innen sagen, sie hätten verstanden, dass die Entscheidung Banks einzuladen, viele Milkshake-Besucher*innen und ihr Safe-Space-Gefühl betreffe.
«Wir verstehen das, und wir möchten alle versichern, dass wir so viele Standpunkte wie möglich berücksichtigt haben», heisst es weiter. «Wir kümmern uns sehr um unser Publikum und dass wir unserer Mission, Liebe und Einheit zu verbreiten, verpflichtet bleiben.» Man habe das Management von Banks kontaktiert, um ein «klares Statement» zu bekommen in Bezug auf den «Kampf für Gleichberechtigung» («fighting for equality»).
Das Portal Dutchnews.nl veröffentlichte am Freitag einen Artikel, in dem zu lesen ist, Azealia Banks sei jetzt aus dem Line-up entfernt worden. Banks selbst behauptet, dass sie nicht einmal gewusst habe, dass sie gebucht worden sei um aufzutreten, bis sie auf ihrer eigenen Website darüber gelesen habe, so Dutchnews.
Das Festival wiederum bat «um etwas Zeit», um in der Sache eine Entscheidung zu finden. Dann folgte das Update auch Social Media mit der Info, dass Azealia Banks nicht auftreten werde.
Viele werden Jeremy Allen White als Star der Kultserie «The Bear» kennen – oder als Unterhosen-Model bei Calvin Klein. Jetzt wurde bekannt, dass der 33-Jährige in einer neuen Serie einen Bisexuellen spielen wird – basierend auf einem Stoff des «Call Me By Your Name»-Autoren (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Hamburg
Ausverkaufte Kinosäle und lange Schlangen: Positive Bilanz für HIQFF
Mit der Vergabe der Publikumspreise und dem Abschlussfilm, «Wenn du Angst hast», endete das 36. Hamburg International Queer Film Festival (HIQFF). Sechs Tage lang konnten Fans queerer Filmkunst in acht verschiedenen Kinos in die neusten Produktionen eintauchen, diskutieren und sich vernetzen.
Von Stephan Bischoff
Unterhaltung
Kultur
Film
Deutschland
Buch
Don Bachardy – der Mann hinter Isherwood
Eine neue Oral History von Michael Schreiber über Amerikas berühmtestes schwules Künstlerpaar.
Von Newsdesk Staff
Ausstellung
Unterhaltung
Geschichte
People
News
Weltweit mehr Hass auf LGBTIQ-Menschen – neuer Bericht schlägt Alarm
Es geht auch gezielt um Online-Kampagnen, diskriminierende Gesetzesinitiativen und mediale Hetze.
Von Newsdesk Staff
TIN
Soziale Medien
International
Serie
«Boots» bringt das Pentagon gegen sich auf – und verdoppelt Netflix-Views
Ein Sprecher nennt die Erfolgsserie «Woken Müll» und sorgt damit: für gigantische Streamingzahlen.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
News