Aus für Hochzeitsmagazin – weil es nur Heteros zeigte
Es war einmal. Das australische «White Magazine» wird eingestellt. Ein wenig märchenhaftes Ende
Die christlichen Herausgeber begründen ihren Schritt mit starken wirtschaftlichen Einbußen. Sie hatten sich dagegen entschieden, auch homosexuelle Paare abzubilden.
Wenn ein Verlag das Aus eines Print-Magazins bekannt gibt, ist das für viele folgenreich. Redakteure verlieren ihren Job, die von Grafikern gestalteten Seiten werden nie gedruckt, teils aufwendig produzierte Fotostrecken auch nicht. Autoren haben Geschichten für den Papierkorb geschrieben und der Verlag selbst hat bis zu diesem Point Of No Return meist viel Geld verloren. Zudem geht treuen Leser*innen ein bunter Mosaikstein ihres Alltags verloren.
Kommt, springt an Bord!
Als das australische Parlament 2017 die Einführung der Ehe für alle beschlossen hatte, ignorierten die Herausgeber des White Magazins, Carla und Luke Burrell, diese Entwicklung bewusst. Ihr Blatt sollte bleiben, wie es über zehn Jahre lang war: Rein heterosexuell. Es folgten heftige Proteste. So kristisierte die renommierte Fotografin Lara Hotz öffentlich, dass das Magazin Bilder von homosexuellen Paaren kategorisch ablehne. Auch zahlreiche Kommentare in den Sozialen Netzwerken wiesen eine klare Richtung: «Sie sind die einzige Zeitschrift in Australien, die Ihre Unterstützung nicht zeigt. Kommt, springt an Bord! Geht mit 2018», ermunterte ein Follower. Die Herausgeber änderten ihre Haltung jedoch nicht. In der Folge sprangen Werbekunden ab, die Verkäufe gingen zurück.
Nun mussten Carla und Luke Burrell also das Ende des Blattes bekannt geben. Ihr White Magazin sei zwar eine weltliche Publikation gewesen, aber sie selbst nun einmal Christen, lautet ihre Stellungnahme.
Luke Burrell gibt zu: «Ich verstehe, dass Leute unsere Entscheidung (keine LGBTIQ abzubilden) als unfair und verletzend empfinden». Ein Verständnis, dass seine Frau eher nicht teilt. «Wir wollten einfach nicht in diese Diskussion einsteigen», erklärt sie, «denn sie wurde nicht liebevoll geführt.» Auch darauf ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. «Liebe ist Liebe. Und als Unternehmen hätten Sie Ihre persönlichen religiösen Überzeugungen beiseite legen sollen», kommentierte eine Leserin die Abschiedserklärung des Magazins auf Facebook. Und weiter: «Es ist bedauerlich, dass es dazu kommen musste. Ich hätte gern schöne gleichgeschlechtliche Paare gesehen und Geschichten über ihre Liebe gelesen».
Carla und Luke Burell wollten genau dies nicht. Und lösen ihre Redaktion nun lieber auf.
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