ARD zeigt nochmal Mini-Serie über Rosenstolz: «Liebe ist alles»
Ihr Publikum vereinte Ost und West, homo und hetero
Die vierteilige Mini-Serie «Rosenstolz – Liebe ist alles» kehrt in die ARD Mediathek zurück. Grund ist der plötzliche Tod von Anna R.
Rosenstolz war einer der erfolgreichsten deutschen Popacts der letzten Jahrzehnte: Vier Millionen verkaufte Tonträger, fünf Nummer-1-Alben, Stadion-Tourneen und jahrelange Dauerpräsenz in Rundfunk und Musikfernsehen. 2011 wurde es schlagartig ruhig um die Vorreiter des deutschen Pop der Gegenwart. Nun ist Anna R. gestorben (MANNSCHAFT berichtete).
Vor wenigen Jahren feierte Rosenstolz 30 Jahre Bestehen. Und auch wenn es die Band nicht mehr gibt, sind sie nicht vergessen. Zumal Peter Plate und Ulf Leo Sommer weiter als Komponisten und Produzenten erfolgreich sind. So feiern ihr Ku’damm-Musicals grosse Erfolge in Berlin (MANNSCHAFT berichtete).
In der vierteiligen Doku-Serie «Rosenstolz – Liebe ist alles» (in der ARD-Mediathek) sprechen Anna R., Peter Plate und Ulf Leo Sommerüber Aufstiegsträume und Absturzängste, Liebe, Freundschaft und Burnout. Private, zuvor nie gezeigte Aufnahmen eröffnen einen anderen Blick auf das Leben als Popstar. «Rosenstolz – Liebe ist alles» handelt von weit mehr als einer Band und ihrem Weg zum Ruhm. Rosenstolz haben die Herzen bewegt und Menschen ermutigt, sie selbst zu sein. Ihr Publikum vereinte Ost und West, Homo und Hetero, schrill und still. Die Serie erzählt von zwei Menschen, die ihre Ängste nicht versteckten, sondern auf die Bühne brachten. Zu Wort kommen unter anderem enge Wegbegleiter*innen wie Musikproduzent Tom Müller, Inga Humpe, Sarah Connor und Tim Renner.
Peter Dreckmann, Unterhaltungschef des MDR: «Rosenstolz waren Role Model, Wegweiser, Mutmacher und gelebte Diversität, lange bevor das ein Trendwort war. Wenn eine solche Band zehn Jahre nach ihrer Trennung ein Doku-Projekt mit einem Sender machen möchte, dann ist das ein Geschenk. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Anna, Peter und Ulf diese Serie mit dem MDR gemacht haben. Jetzt geben wir dieses Geschenk weiter an all diejenigen, die mit Rosenstolz aufgewachsen oder alt geworden sind. Ich bin mir sicher, dass viele Menschen dieses Geschenk lieben werden.»
«Über uns wurde schon alles erzählt. Doch dieses Mal war es anders.»
Rosenstolz erklärt damals: «Wir wurden immer wieder gefragt, ob wir Interesse an einer Dokumentation über Rosenstolz hätten. Unsere Antwort war immer wieder dieselbe: Nein, denn über uns wurde doch schon alles erzählt. Doch dieses Mal war es anders: Als Marc Lepetit und Tim Evers uns ihre Idee vorstellten, ein Konzept zu verfolgen, welches die Geschichte von Rosenstolz anhand der 90er- und 00er-Jahre im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungen, die in diesem Land vor sich gingen, erzählt, waren wir sofort überzeugt. Wir verliebten uns so sehr in dieses Projekt, dass wir auf einmal auch Lust hatten, ein aktiver Teil dieser Dokumentation zu sein.»
Das Interview war das erste gemeinsame seit 12 Jahren. «Es fühlte sich an, wie nach Hause kommen», sagten die beiden.
Marc Lepetit, Produzent und Geschäftsführer UFA Documentary: «Mit Anna R., Peter Plate und Ulf Sommer zu sprechen ist immer eine wilde Mischung aus Musik, Zeitgeschichte, Humor und viel Gefühl. Unsere Serie und der Film möchten genau das abbilden – für Fans, aber noch viel mehr für solche, die Fans werden könnten und sich auch für diese besondere Zeit der Band interessieren. Regisseur Tim Evers hat mit feinen Fragen nicht nur die Geschichte der Drei erzählt, sondern auch Raum geschaffen, dass Zeitzeug*innen, Freund*innen und Kolleg*innen sich über die Band und die Musikerinnen und Musiker äussern können. Am Ende lernt man die Band lieben, die Geschichte dahinter verstehen und fühlt hoffentlich, dass bei Rosenstolz wirklich Liebe alles war.»
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