Angebliche Totalzensur von Lady Gaga in China
Aus allen chinesischen Kommunikationsmitteln verbannt: Wegen ihrer Unterstützung des Dalai Lamas soll die Staatsbehörde für Radio, Film und Fernsehen (SARF) angeblich eine Totalzensur von Lady Gaga ausgesprochen haben.
Letzten Sonntag hat sich Lady Gaga in den USA mit dem Dalai Lama getroffen, dem spirituellen Führer des tibetischen Buddhismus. Gemäss Instagram von Lady Gaga haben die beiden über die Kraft der Güte gesprochen, die eine «kostenlose Währung aus einer Quelle, die nie versiegt» sei.
Die Aktion kam sowohl bei der chinesischen Regierung als auch bei den chinesischen Fans der Sängerin weniger gut an. Seit Jahrzehnten fordert der Dalai Lama die Unabhängigkeit Tibets von China. Laut einem Bericht der Japan Times hat die chinesische Staatsbehörde für Radio, Film und Fernsehen (SARF) eine Zensur von Lady Gaga in allen Medienkanälen angeordnet. Chinesische Websites und Medienkonzerne wurden demnach angewiesen, keine Songs und Bilder der Künstlerin zu verbreiten. «Jegliche Form von Propaganda, die der tibetischen Unabhängigkeitsbewegung dient, muss bekämpft werden», meldet die chinesische Staatsbehörde für Propaganda gemäss der Nachrichtenagentur AP.
In den Sozialen Medien richten Fans ihr Unverständnis direkt an Lady Gaga. «Für uns Chinesen ist das so, als ob du Bin Ladens Hand geschüttelt hast», schrieb ein User gemäss der Japan Times.
«Du weisst nicht, was dieses Foto ausdrücken kann», schrieb ein anderer Fan gemäss Gay Star News. «Wenn du deinen chinesischen Fans vertraust, löschst du dieses Bild.»
Es wäre nicht das erste Mal, dass China eine Zensur von Lady Gaga ausgesprochen hätte. 2011 wurde die Sängerin aufgrund ihres Albums «Born This Way» zensiert, weil sie «Verwirrung stiftet» und «der kulturellen Sicherheit der Nation» Schaden zufügen würde. 2014 wurde das Verbot wieder aufgehoben.
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