«Am Lila Queer Festival soll die ganze Community zusammenkommen»
Tanz, Theater, Partys und Workshops: Es gibt Tickets zu gewinnen!
Vom 15. bis 17. September steht in der Roten Fabrik in Zürich wieder das «lila.» auf dem Programm. Vorstandsmitglied Hanna Janssen erklärt, was die Philosophie hinter dem einzigartigen queeren Festival ist. Wir verlosen 2 x 2 Tickets.
Auch dieses Jahr lockt das «lila. queer festival» mit vielen queeren Künstler*innen und einem abwechslungsreichen Programm in die Rote Fabrik in Zürich. So sind etwa die Berliner Sängerin Cloudy June oder die Tänzerin Pink Lady auf der Bühne zu sehen. Das Theaterstück «Act Out – Next Generation» wirft anhand der AIDS-Krise der Achtzigerjahre Fragen zu Gesund- und Kranksein auf, die zeitgemässer nicht sein könnten. Nach Mitternacht steht DJ Achtung B mit Mischungen von Disco bis hin zu Techno hinter dem Mischpult.
Das Lila wäre jedoch nicht das Lila, wenn es nur um das Konsumieren von Kultur ginge. In einer Reihe von Workshops haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich einzubringen und sich kreativ zu betätigen. Die Teilnehmenden erlernen bei Yanil Altagracia die nicht zu unterschätzende Kunst des Twerkens oder üben sich im Storytelling im Workshop Kreatives Schreiben. Mit Voguing und dem weniger bekannten Waacking gibt es zudem auch Workshops über Tanzformen, die in der queeren Community tief verwurzelt sind. Letztes Jahr trati die Berliner Band Sado Opera auf (MANNSCHAFT berichtete).
Der Community möglichst viele Zugänge bieten «Workshops sind ein wichtiger Weg, um Leute im Programm einzubinden. Schliesslich sind Konzerte und Partys nicht für alle zugänglich», sagt Hanna Janssen, sie sich seit der ersten Durchführung des Festivals 2017 im Organisationsteam des Lila ehrenamtlich engagiert. Workshops seien zudem eine Möglichkeit, den Reichtum der Community zu zeigen und weiterzugeben. «Es ist so viel Wissen und Know-how vorhanden, das man sonst nicht so einfach kriegt.»
Das Festival wird von einem 40-köpfigen Team der queeren Jugendorganisation Milchjugend organisiert, wo Hanna auch im Vorstand tätig ist. Sie bezeichnet Lila als das grösste queere Kulturfestival der Schweiz. Als solches nehme es eine wichtige Funktion vor allem für LGBTIQ-Jugendliche und junge Erwachsene wahr, sagt sie. «Wer im Alltag etwas vom Queersein hört oder liest, tritt sehr oft auf Diskriminierungen oder Hate Crimes – viel weniger auf die unglaublich reiche Kultur und Kunst, die es schon seit Jahrzehnten gibt. Darum möchten wir queeren Kulturschaffenden eine Bühne bieten.»
Die Vielfalt der Community auf der Bühne abzubilden, sei oft eine Gratwanderung. «Wir machen uns da viele Gedanken – nicht nur, damit wir möglichst viele Genres abdecken. Repräsentation ist wichtig», sagt Hanna. «So achten wir darauf, dass wir zum Beispiel an trans Menschen denken, an People of Color, an dicke Personen oder an Menschen mit einer Behinderung. Das heisst aber nicht, dass wir bestimmte Künstler*innen nur anfragen, damit wir ein Kästchen abhaken können.»
Hanna betont, dass das «lila.» zwar von der Milchjugend organisiert werde, jedoch für das ganze Altersspektrum der Community offenstehe und auch rege von Publikum jenseits der 30, 40 und 50 besucht werde. «Am Lila soll die ganze Community zusammenkommen, denn der Austausch zwischen Jung und Alt ist sehr wertvoll», sagt sie.
Auf die Frage, welches denn ihr persönliches Highlight des Lila sei, muss Hanna erst überlegen. Sie kommt überzeugt zum Schluss, dass ihr Highlight kein bestimmter Act oder Workshop ist, sondern die Erkenntnis, dass am Ende alle Fäden zusammenlaufen. «Die Planung ist streng und nicht immer einfach», sagt sie. «Sobald man jedoch realisiert: Jetzt ist es geschafft, das Lila beginnt … das ist ein tolles Gefühl. Die Vorfreude setzt ein, die Freund*innen kommen und man hat die Bestätigung, Tolles für die Community geschaffen zu haben: Darum mache ich es.»
Die Verlosung ist beendet.
Tickets fürs «lila. queer Festival» gibt es hier.
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