Alan Turing: Verfolgt, weil er schwul war
Das Mathegenie war im Jahr 1952 wegen einer homosexuellen Beziehung verurteilt worden
Vor 70 Jahren starb der schwule Wissenschaftler Alan Turing. Am 7. Juni 1954 beging das Mathematik-Genie Selbstmord.
Alan Turing ist vor allem für seinen Beitrag zur Entschlüsselung von Nachrichten bekannt, die im Zweiten Weltkrieg vom deutschen Kriegsgegner mit den sogenannten Enigma-Maschinen codiert wurden. Fortan konnten die Briten bei dessen Kommunikation unbemerkt mitlesen.
Turing wurde im Jahr 1952 wegen einer homosexuellen Beziehung von einem Gericht verurteilt. Um eine Haftstrafe zu umgehen, willigte er in eine Hormonbehandlung ein, die seinen Sexualtrieb hemmen sollte. Zwei Jahre später nahm er sich das Leben. Die Verurteilung wurde 2013 posthum aufgehoben.
Der Direktor des britischen Geheimdiensts GCHQ, Jeremy Fleming, würdigte 2021 Turing als eine der weltweit grössten Ikonen der LGBTIQ-Gemeinschaft. «Turing wurde gefeiert für seine Genialität und verfolgt, weil er schwul war. Sein Vermächtnis ist eine Erinnerung daran, dass es wertvoll ist, alle Aspekte der Diversität zu würdigen», so Fleming.
Damals wurde eine 50-Pfund-Note vorgestellt, mit dem Konterfei Turings. Die Banknote war aus einem Kunststoffgemisch hergestellt, das die Scheine länger haltbar macht als Papiergeld (MANNSCHAFT berichtete). 2021 feierte eine Oper über Alan Turing bei der World Pride in Malmö Premiere (MANNSCHAFT berichtete).
Turings Einsatz als Codeknacker im Zweiten Weltkrieg gibt es in der Hollywoodfassung mit Benedict Cumberbatch zu sehen. «The Imitation Game» gewann 2015 einen Oscar für das beste Drehbuch. Schon damals sagte Cumberbatch in einem Interview, dass Turings Gesicht auf eine Banknote gehörte (MANNSCHAFT berichtete).
Der ARTE-Dokumentarfilm «Wie ein Mathegenie Hitler knackte» arbeitet das Leben und Schaffen von Turing historisch auf. (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
People
Was machen eigentlich ... Hape Kerkeling und Viktoria Schnaderbeck?
Queere People News: Hape Kerkeling sieht nicht nur die Demokratie in Gefahr, und Viktoria Schnaderbeck wird Botschafterin
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Lesbisch
Was machen eigentlich ... ?
Österreich
Österreich
«Neue Stufe der Eskalation» – Vermummte greifen queere Einrichtungen an
In Wien gibt es mit der Homosexuellen Initiative (HOSI) und der «Villa Vida» zwei grosse queere Einrichtungen. Diese werden immer öfters zur Zielscheibe von queerfeindlichen Gewalttaten.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
Community
Pride 2025: Alle CSD-Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Leg dir schon mal die Regenbogenfahne zurecht und trag dir deine Lieblingstermine ein: Hier findest du eine Übersicht aller Pride- und CSD-Termine im deutschsprachigen Raum.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Österreich
Fokus
Pride
Deutschland
Hollywood
US-Schauspieler Richard Chamberlain ist tot
Der schwule Schauspieler, der vor allem mit dem TV-Vierteiler «Die Dornenvögel» weltweit Erfolge feierte, ist im Alter von 90 Jahren auf Hawaii gestorben, berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf seinen Sprecher und seinen langjährigen Partner.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Serie
People