Schweiz
Aktion der Jungen Tat gegen LGBTIQ bringt Spendengelder
Vor allem aus den USA
Die Rechtsextremen von der Jungen Tat freuen sich über Spenden, die oft direkt nach ihren Aktionen u.a. gegen LGBTIQ und Medienberichten darüber eintreffen.
Im Juni 2022 versuchte eine Gruppe vermummter Männer, einen Pride-Gottesdienst in Zürich zu stürmen. Nächstes Jahr soll endlich der Prozess gegen die Täter beginnen (MANNSCHAFT berichtete). Nun wurde bekannt: Seit dem Ende jenes Jahres 2022 gingen in den Spenden-Wallets der Rechtsextremen, für die LGBTIQ eine «psychische Störung» haben, umgerechnet knapp 24’000 Dollar ein.
In diesem August etwa, nachdem die Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl Anklage erhoben hatte, konnte im Spendentopf der Jungen Tat 2500 US-Dollar in der Kryptowährung Ethereum verbucht werden. Das sei ein «Muster», wie es in einem Bericht der Schweizer Tageszeitung Der Bund heisst. Die Transaktionen seien öffentlich einsehbar.
Eine Studie der Analysefirma Chainalysis zeige, dass Kryptospenden an extremistische Organisationen aller Art seit der Corona-Pandemie stark zugenommen hätten. Von Kryptozahlungen über 21 Millionen Dollar an extremistische Gruppen in der Zeit von 2012 bis 2024 ist die Rede. Den Grossteil der Gelder erhielten rechtsextreme US-Organisationen. Das grösste Wachstum jedoch sei hier in Europa zu verzeichnen.
Zwei der Beschuldigten haben ihren Strafbefehl nach der Stürmung des Pride-Gottesdienstes akzeptiert und sind damit rechtskräftig verurteilt. Die restlichen vier Beschuldigten halten an ihre Einsprache fest. Ihre Verfahren kommen nächstes Jahr ans Zürcher Bezirksgericht. Ein Termin steht noch nicht fest.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte die Rechtsradikalen Ende September per Strafbefehl zu Geldstrafen zwischen 100 und 180 Tagessätzen verurteilt. Insgesamt summieren sich die Strafen auf insgesamt 70'000 Franken (MANNSCHAFT berichtete).
Im Sommer 2022 hatte eine Gruppe weiss gekleideter, vermummter Männer versucht, den Pride-Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Zürich zu stürmen (MANNSCHAFT berichtete). Mit sich trugen sie ein weisses Holzkreuz mit der Aufschrift «No Pride Month». Thomas Sutter, Co-Präsident der Sozialdemokratischen Partei Zürich, erklärte damals bei X: «Die Pride scheint notwendig wie eh und je. Und Rechtsextreme zielen immer häufiger auf uns LGBTIQ-Menschen. Das macht Sorgen.»
Marianne Rosenberg übernimmt die Schirmherrschaft der Christmas Avenue in Berlin. Los geht es in einer Woche (MANNSCHAFT berichtete).