Störaktionen in Zürich: Sechs Mitglieder der «Jungen Tat» verurteilt
Bei einer Dragqueen-Lesestunde im Herbst 2022 skandierten sie vor Kindern rechtsextreme Parolen
Nach Störaktionen bei der Zurich Pride 2022 und bei einer Drag-Lesestunde sind sechs Mitglieder der rechtsextremen «Jungen Tat» verurteilt worden.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat sechs Mitglieder der Rechtsextremen-Gruppierung «Junge Tat» wegen verschiedenen rassistischen oder homophoben Aktionen verurteilt.
Im Sommer 2022 hatten die Rechtsextremen in der Kirche St. Peter und Paul in Zürich einen Gottesdienst im Rahmen der Zürich Pride gestört (MANNSCHAFT berichtete). Sie wollten mit einem weissen Holzkreuz mit der Aufschrift «No Pride Month» die Kirche stürmen, wurden aber von Besucher*innen gehindert.
Im Oktober 2022 stürmten sie eine Dragqueen-Lesestunde für Kinder im Tanzhaus Zürich, unter anderem mit Fackeln, Transparenten und Anti-Trans-Parolen (MANNSCHAFT berichtete). Dabei mischten sich vermummte Personen unter das Publikum der Veranstaltungsreihe und skandierten rechtsradikale Parolen vor den anwesenden Kindern. Eine weitere Gruppe blockierte den Eingang zum Tanzhaus.
Die sechs Mitglieder wurden ausserdem wegen eines rechtsextremen Banners verurteilt, das die Junge Tat im vergangenen Frühling in Winterthur aufgehängt hatte. Laut Mitteilung der Oberstaatsanwaltschaft erhielten sie nun per Strafbefehl Geldstrafen und Bussen. Die Verurteilung erfolgte unter anderem aufgrund von Rassendiskriminierung, Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit, Nötigung und Hausfriedensbruch.
Die Strafen sind noch nicht rechtskräftig, die Betroffenen können sie anfechten. Gegen zwei weitere Mitglieder der rechtsextremen Organisation werde noch weiter ermittelt, so die Oberstaatsanwaltschaft.
Im Januar 2023 wurde ein lesbisches Paar aus einer Bar in Baden verwiesen. Das war Diskriminierung, wie am 12. September 2024 ein Bezirksgericht in Baden in zweiter Instanz bestätigte (MANNSCHAFT berichtete).
Musical «I Am Harvey Milk» wird erstmals in Europa aufgeführt (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Kampf um queere Hochburg Wien
Die Wahlen für den Wiener Gemeinderat werden auf den 27. April vorgezogen. Die Republik steht am Scheideweg
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
++ Queerfeindliche Schmiererei ++ Maria Jepsen wird 80 ++
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland ab dem 13. Januar 2025
Von Newsdesk Staff
Religion
Schwul
News
Award
Schweiz
Gear-Szene: «Leute in der Schweiz sind bei Neuem vorsichtig»
Warum es bei der Alpha Gear Society um weit mehr als nur Fetische geht und weshalb die Location ausgerechnet in Biberist ist, erklären die Gründer Dennis alias MXgearbiker und Fabio alias Exo der MANNSCHAFT.
Von Greg Zwygart
Schwul
Politik
Zürich soll inklusivere Verkehrsschilder erhalten
Die Stadt soll die Vielfalt der Bevölkerung im Strassenverkehr besser abbilden und die LGBTIQ-Helpline finanziell unterstützen. Am 15. Januar stimmte der Gemeinderat beiden Forderungen zu und überwies sie zur Prüfung an den Stadtrat.
Von Newsdesk Staff
Schweiz