Adam Lambert findet politische Entwicklungen «beängstigend»
Adam Lambert spielt derzeit am Broadway einen Darsteller in einem Berliner Nachtclub der 1930er Jahre. Das Stück «Cabaret» sei inzwischen relevanter als noch während der Proben, sagt er.
«Meiner Meinung nach sogar noch relevanter als bei den Proben, die stattfanden, bevor die derzeitige Regierung ins Amt kam und bevor die Wahl schieflief», so der offen schwule Künstler, der kürzlich in der aktuellen Staffel von «RuPaul's Drag Race» (der 17.!) als Gast-Juror aufrat.
Vor allem ist er derzeit am Broadway in «Cabaret» zu sehen. Das Musical zieht Zuschauer*innen in das Berliner Nachtleben während der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die Show basiert auf einer Sammlung von Kurzgeschichten des Autors Christopher Isherwood und zeigt, wie unbeschwerte Unterhaltung und sexuelle Freiheit von antijüdischer Stimmung und der Verachtung gegenüber Homosexuellen verdrängt werden.
Mit dem Musical könne er dem Publikum jeden Abend «eine Art warnendes Beispiel» geben, erklärte Lambert. Die Zuschauer*innen sähen: «Hey, das kann passieren. Es kann ausser Kontrolle geraten», so Adam Lambert.
In einem früheren Interview mit MANNSCHAFT sprach Lambert über Proteste gegen seine Konzerte wie etwa in Malaysia, wo religiöse Kreise vor seiner angeblich zu anstössigen Show warnten.
«In Singapur hab ich das auch mal erlebt, bei einem Konzert an Silvester. Da konnte ich nur drüber lachen. Ich dachte mir: Was glaubt Ihr denn, was ich das bei der Show mache?! Ihr habt die Show selber noch gar nicht gesehen! Es war überhaupt nicht obszön oder schlüpfrig. Es war auch gar nicht mein Plan.» Seit Ende 2022 ist schwuler Sex in Singapur allerdings nicht mehr strafbar (MANNSCHAFT berichtete).
Es habe früher durchaus Performances gegeben, die etwas wilder waren. «Das war kontrovers, dafür hat man mir auf die Finger gehauen, das ist zehn Jahre her! Manchmal schadet es nicht, ein bisschen zu recherchieren, bevor man Verurteilungen ausspricht. Die Show fand statt, ohne Kontroversen, alle liebten es, und ich dachte mir: Siehste! Verschwendet doch Eure Energie nicht! Die Leute glauben immer das, was sie glauben wollen.»
Lambert will auch weiter in queerfeindlichen Ländern auftreten – sofern die Sicherheit nicht auf dem Spiel steht. «Aber auch dort sind Fans, die meine Musik hören wollen. Wenn da hasserfüllte Leute aufkreuzen … fuck the haters! Damit befasse ich mich nicht, das kostet Energie. Mir geht es um Inklusion, Akzeptanz, Authentizität – sei, wer du bist. Das ist eine universelle Botschaft.»
2019 hat Lambert die «Feel Something Foundation (FSF)» gegründet. Mit der Vision, dass LGBTIQ-Personen in einer vollständig inklusiven Gesellschaft uneingeschränkte Menschenrechte geniessen, möchte die FSF zunächst sicherstellen, dass die Vielzahl von Themen unterstützt wird, die sie weiterhin überproportional betreffen – etwa Obdachlosigkeit, Suizidprävention und psychische Gesundheit.
Umstrittener «Emilia Pérez»-Star soll überraschend zu den Oscars kommen: Die nominierte trans Schauspielerin Karla Sofía Gascón wird offenbar am Sonntag in L.A. erwartet (MANNSCHAFT berichtete).
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