Abstimmung in Zürich: Genderstern bleibt
Frauen, Männer und Enbys können weiter gleichberechtigt angesprochen werden
Sternstunde der Demokratie: Am Sonntag hat die Zürcher Stadtbevölkerung die Initiative der SVP abgelehnt.
Die «Tschüss Genderstern!»-Initiative wollte den Einsatz des Gendersterns in der städtischen Kommunikation untersagen. Doch die SVP ist gescheitert.
Die Stadtzürcher Bevölkerung hat die Volksinitiative «Tschüss Genderstern!» mit einer Mehrheit von 57,3 Prozent der Stimmen abgelehnt. Den grössten Anteil an Nein-Stimmen hatten die Kreise 4 und 5 mit 72,4 Prozent. In den Kreisen 7, 8, 11 und 12 dagegen waren die Gegner*innen des Gendersterns in der Mehrheit. Die Stimmbeteiligung betrug 51,12 Prozent. Die Stadt Zürich kann in offiziellen Mitteilungen also auch weiterhin den Genderstern verwenden.
Um die SVP-Initiative zu bekämpfen hatte sich mit Gegen-Ausgrenzung.ch eine breite Allianz von Organisationen und prominenten Personen gebildet. Darunter sind auch mehrere Stadtzürcher LGBTIQ-Vereine: Zurich Pride, Regenbogenhaus, Rainbow Sport Zürich und das queere Filmfestival Pink Apple. Auch nationale Dachverbände wie Pink Cross, LOS, TGNS und Milchjugend machten sich für den Erhalt des Gendersterns stark.
Im Komitee Gegen-Ausgrenzung.ch sassen unter anderem Nationalrätin Anna Rosenwasser, Barbara Bosshard von Queer Altern und Dragqueen Mona Gamie.
Seit 2022 ist der Genderstern offiziell Bestandteil der Sprachregelung für die Zürcher Stadtverwaltung, um alle Geschlechter – Frauen, Männer und nicht-binäre Personen – gleichberechtigt anzusprechen. Als Alternative sind auch geschlechtsneutrale Bezeichnungen möglich, wie zum Beispiel «Fachpersonen» oder «Lehrkräfte». Nicht erlaubt sind Doppelformen wie «Bewohnerinnen und Bewohner» oder das Binnen-I.
Damit hat die SVP der Stadt Zürich ein Problem. Präsidentin Susanne Brunner reichte im Frühling 2023 bei der Stadtkanzlei die «Tschüss Genderstern!»-Initiative zusammen mit Mitstreiter*innen ein (MANNSCHAFT berichtete), unter anderem der offen schwule Mitte-Politiker Markus Hungerbühler.
Referendum gegen den ESC 2025: Basel lässt sich den Contest nicht vermiesen (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Homofeindliches Mobbing am Campus Rütli? Staatsanwaltschaft ermittelt
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln bekommt nachts anonyme Anrufe und wird beleidigt. Stecken Schüler dahinter? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
People
Nemo: «Nach dem ESC wurde ich in diesen Wirbelsturm reingezogen»
Knapp eineinhalb Jahre nach dem ESC-Sieg erscheint Nemos Debütalbum «Arthouse»: Zeitgleich geht es auf grosse Tour u.a. in Deutschland, der Schweiz, Österreich und der Ukraine.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Eurovision Song Contest
Musik
Österreich
Ex-Rotlicht-Boss Walter P. will als trans Frau ins Frauengefängnis
In Österreich änderte ein Ex-Rotlicht-Boss sein Geschlecht als weiblich, um in ein Frauengefängnis zu kommen. Die Geschichte sorgt für heftige Debatten.
Von Christian Höller
News
TIN
Justiz
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International